Neueinstellungen sollen vor Gericht

Saarbrücken. Der Rechtsanwalt der Saarbahn GmbH, Matthias Lippert, hat einen weiteren Arbeitsgerichtsprozess gegen den Betriebsrat des Unternehmens angekündigt. Die Saarbahn will die Einstellung von zwölf Saarbahnfahrern durchsetzen. Der Betriebsrat, der Neueinstellungen zustimmen muss, hat diese mit Scheiben vom 30. September abgelehnt

Saarbrücken. Der Rechtsanwalt der Saarbahn GmbH, Matthias Lippert, hat einen weiteren Arbeitsgerichtsprozess gegen den Betriebsrat des Unternehmens angekündigt. Die Saarbahn will die Einstellung von zwölf Saarbahnfahrern durchsetzen. Der Betriebsrat, der Neueinstellungen zustimmen muss, hat diese mit Scheiben vom 30. September abgelehnt. Er kritisiert, dass von den Bewerbern, die älter als Mitte 30 sind, kein einziger eingestellt werden soll. Es werde nur nach dem Motto "Jung und gesund" eingestellt. "Zur Erhaltung des wirtschaftlichen Wohlstands benötigen wir aber auch die Arbeitskraft und die Fachkenntnisse der Älteren. Durch die 'Initiative 50plus' werden Beschäftigungschancen älterer Menschen gefördert. Gerade älteren Menschen und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen oder Behinderung Chancen auf Arbeit zu geben, wird zu einer zentralen Herausforderung", schreibt der Betriebsrat. "Fadenscheiniger Blödsinn" sei das, sagt Lippert. Das habe nichts mit Betriebsratsarbeit zu tun, das sei "Linksparteipolitik". Der Betriebsrat verhindere dadurch, dass zwölf neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Weil die Saarbahn GmbH auf die Einstellungen nicht verzichten könne und die neuen Leute brauche, werde die VVS wohl auch in dieser Angelegenheit vors Arbeitsgericht ziehen, kündigt Lippert an. Ab 30. Oktober wird vor dem Arbeitsgericht die von der Saarbahn-Geschäftsführung beantragte fristlose Kündigung von sechs Betriebsratsmitgliedern verhandelt. Die Geschäftsführung wirft ihnen Lohnbetrug vor. Der Betriebsrat habe eine Feier in einer Kneipe als Betriebsratssitzung abgerechnet. Dem Betriebsratsvorsitzenden Winfried Jung wird außerdem vorgeworfen, er habe Kollegen zum Eintritt in die Linkspartei genötigt. ols

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