Wedels Gier nach Anerkennung

Hamburg. Wenn jemand wie Dieter Wedel (70) seine Memoiren schreibt, kann das nur Wirbel auslösen. Bei einem Regisseur, über den es heißt, er sei in der Öffentlichkeit genauso bekannt wie seine Stars, sind Schlagzeilen programmiert - und erwünscht

Hamburg. Wenn jemand wie Dieter Wedel (70) seine Memoiren schreibt, kann das nur Wirbel auslösen. Bei einem Regisseur, über den es heißt, er sei in der Öffentlichkeit genauso bekannt wie seine Stars, sind Schlagzeilen programmiert - und erwünscht. Erst recht bei einem Filmemacher, dessen hochkarätig besetzte TV-Produktionen stets für enorme Beachtung sorgen, und der aus seinen Affären ebenso wie aus seinem Jähzorn keinen Hehl macht. Seit 1969 steht Wedel hinter der Kamera und hat zahlreiche Filme inszeniert, darunter erfolgreiche TV-Mehrteiler wie "Der große Bellheim" oder "Der Schattenmann". Details über die Beziehung zu Hannelore Elsner und der Bruch mit Mario Adorf garantieren Wedels Autobiografie "Vom schönen Schein und wirklichen Leben" auch dieser Tage viel Beachtung.An böse Verrisse und Attacken unter der Gürtellinie hat sich der in Hamburg und auf Mallorca lebende Regisseur längst gewöhnt. "Wer sich auf den Boulevard begibt - und das haben wir mehr oder weniger alle freiwillig und haben auch Vorteile davon -, sollte nicht allzu wehleidig reagieren, wenn ihm mal ein Zeitungsartikel nicht passt oder nicht ganz den Tatsachen entspricht", schreibt er in seiner Autobiografie. Wer sich auf dem Boulevard bewege, entwickle ohnehin eine Technik, wie er sich der Öffentlichkeit präsentiere. "Aber natürlich habe ich gegen das Image vom feuerspeienden Tyrannen am Drehort, vom diktatorischen Schleifer, vom Frauen-Aufreißer nicht angekämpft."Offen erzählt er in dem Werk über den Sinn und Zweck von Talkshow-Besuchen: um für den neuen Film - wie etwa jetzt den ARD-Zweiteiler "Gier" (20./21. Januar) - zu werben. "Dahinter steckt stets die Sorge, die Geschichte, mit der man sich so lange beschäftigt, herumgeschlagen und manchmal auch gequält hat, würde nicht ausreichend wahrgenommen, ginge im Programmbrei, der allabendlich aus sämtlichen Fernsehkanälen quillt, unbemerkt unter." Nachgesagte Affären kamen dem Regisseur, der seit Jahren seine Beziehung zu zwei Frauen offen zeigt, da manchmal gerade recht: "Wenn eine freundschaftliche Arbeitsbeziehung zu einer Schauspielerin dann gleich zum intimen Verhältnis uminterpretiert wurde, hat man das achselzuckend hingenommen."Natürlich waren nicht alle Affären angedichtet - darüber schreibt Wedel ebenso wie über seine Erfahrungen mit Schauspielern bei Dreharbeiten. Stars wie Adorf, Elsner, Heinz Hoenig oder Julia Stemberger widmet er in seinen auf mehr als 500 Seiten zu Papier gebrachten Erinnerungen eigene Kapitel - und erntet handfesten Widerspruch. So wehrt sich Hannelore Elsner laut "Spiegel" juristisch gegen das Buch. Sie habe bereits eine einstweilige Verfügung gegen den Teil durchgesetzt, in dem Wedel über ein Liebesverhältnis mit ihr berichtet.Doch in seinem Buch geht Wedel auch mit sich selbst ins Gericht. Etwa wenn er über seinen Umgang mit Frauen schreibt. Ob er gut zu jenen war, mit denen er zusammen war? "Bestimmt zu einigen nicht. Aus Feigheit. Aus Angst, zu sehr verletzt zu werden. Dann habe ich lieber hingenommen, andere zu verletzen."

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