Sylt: Taxifahrer gesteht Brandstiftungen

Husum. Nach der Aufklärung der Brandserie von Sylt rätseln die Ermittler über das Motiv des mutmaßlichen Täters. Während seiner Vernehmung räumte der 46-Jährige insgesamt 17 Brandstiftungen ein, sagte Oberstaatsanwältin Ulrike Stahlmann-Liebelt gestern. Die Ermittler gehen davon aus, dass der seit drei Jahren auf der Insel lebende Mann allein aktiv gewesen ist

 Auch dieses Schulungszentrum fiel dem Brandstifter auf der Insel Sylt zum Opfer. Foto: dpa

Auch dieses Schulungszentrum fiel dem Brandstifter auf der Insel Sylt zum Opfer. Foto: dpa

Husum. Nach der Aufklärung der Brandserie von Sylt rätseln die Ermittler über das Motiv des mutmaßlichen Täters. Während seiner Vernehmung räumte der 46-Jährige insgesamt 17 Brandstiftungen ein, sagte Oberstaatsanwältin Ulrike Stahlmann-Liebelt gestern. Die Ermittler gehen davon aus, dass der seit drei Jahren auf der Insel lebende Mann allein aktiv gewesen ist. Gegen den Taxifahrer wurde Haftbefehl wegen schwerer Brandstiftung in neun Fällen erlassen. Laut Stahlmann-Liebelt hatte der Mann bereits Fluchtgedanken.Der aus Nordrhein-Westfalen stammende mutmaßliche Brandstifter hatte eigenen Angaben zufolge kein bestimmtes Motiv. Die Brände habe er laut eigener Aussage vielleicht gelegt, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Seine Ziele habe er zufällig ausgewählt. Die Behörde prüfe die mögliche Erstellung eines psychologischen Gutachtens.Durch die Aufmerksamkeit eines jungen Urlaubers wurde der 46-Jährige am frühen Samstagmorgen um halb drei festgenommen. Der Junge hatte in Alt-Westerland eine Gartenpforte zuklappen hören und war nach draußen gegangen. Er sah das Brandnest auf dem Reetdach des Hauses und alarmierte die Einsatzkräfte. Kripo-Einsatzleiter Ralf Stolle sprach von "Kommissar Zufall". Nach Eingang des Notrufs war der mutmaßliche Täter zunächst geflohen. Kurze Zeit später konnten die Beamten den Mann aber festnehmen. Der 46-Jährige hatte selbst in dem Appartmenthaus gewohnt, in dem er am 11. August das erste Mal Feuer legte. "Er gehörte mit zu den Evakuierten", sagte Stolle. Weitere Brände soll der Mann an mehreren Stellen der Nordsee-Insel gelegt haben. Unter anderem legte ein Feuer das Hauptgebäude einer Volkshochschule in Schutt und Asche. Der Gesamtsachschaden aller Feuer beträgt mehrere hunderttausend Euro. In zwei Gebäuden, an denen der mutmaßliche Brandstifter zündelte, hielten sich zu dem Zeitpunkt Menschen auf. ddp

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