"Klein, aber gesund"

Leipzig. Jasmin, Kim, Sophie und Laura - seit Anfang Januar ist die Frühchenstation der Leipziger Uni-Klinik untrennbar mit den Namen der eineiigen Vierlinge verbunden. Morgen werden die noch immer winzigen Schwestern vier Wochen alt. Mediziner Ulrich Thome ist mit der Entwicklung seiner Patientinnen hochzufrieden

 Professor Thome und eine Schwester kümmern sich um eines der Vierlinge in seinem Brutkasten. Foto: dpa

Professor Thome und eine Schwester kümmern sich um eines der Vierlinge in seinem Brutkasten. Foto: dpa

Leipzig. Jasmin, Kim, Sophie und Laura - seit Anfang Januar ist die Frühchenstation der Leipziger Uni-Klinik untrennbar mit den Namen der eineiigen Vierlinge verbunden. Morgen werden die noch immer winzigen Schwestern vier Wochen alt. Mediziner Ulrich Thome ist mit der Entwicklung seiner Patientinnen hochzufrieden. "Sie wachsen, sie vertragen Nahrung, sie atmen recht ordentlich", berichtet er.Alle Mädchen haben an Gewicht zugelegt. Kim ist mit 1280 Gramm die Leichteste, Laura bringt 1370 Gramm auf die Waage. Das ist jeweils etwa ein Viertel mehr als bei der Geburt der Vierlinge am 6. Januar. Für die nächsten Woche gilt laut Thome die Devise "180 Gramm pro Woche". "Das ist in etwa das, was Kinder in diesem Alter im Bauch zunehmen würden", erläutert er. Jasmin, Kim, Sophie und Laura waren in der 28. Schwangerschaftswoche auf die Welt geholt worden. Die Kinder sind eine kleine Sensation, denn die Wahrscheinlichkeit von eineiigen Vierlingen liegt Experten zufolge bei eins zu 13 Millionen.

Seither liegen sie in Inkubatoren, überwacht von technischen Geräten und umsorgt von Ärzten und Schwestern. "Sie haben die typischen Probleme von solchen Frühchen. Sie brauchen Atemhilfe und die Nahrung muss kalorisch angereichert werden", erklärt Thome. Jedes Mädchen hat den durchsichtigen Schlauch der Atemhilfe in der Nase, dazu den dünnen, grünen der Magensonde. Auf den zarten Bäuchlein mit der durchscheinenden Haut kleben zudem rote EKG-Elektroden.

Während Professor Thome nach den Kindern sieht, schlägt plötzlich einer der Überwachungsmonitore Alarm. Eine rote Lampe leuchtet auf, Kims Atmung setzt kurz aus. Thome desinfiziert sich die Hände und will in den Brutkasten greifen - da ist alles wieder normal. "Das passiert immer mal wieder", erzählt der Arzt. "Wenn sie jetzt nicht von alleine weitergeatmet hätte, hätte ich sie gekitzelt und geweckt. Dann atmen die Kinder weiter."

Die Eltern der Vierlinge kommen jeden Tag in die Uni-Klinik, um nach ihren Babys zu sehen. "Känguru-Pflege" ist dann angesagt. Ein oder zwei der Mädchen werden der Mama auf den nackten Bauch gelegt. Die Babys sollen die Wärme spüren und den Kontakt zur Mutter. Fünf bis sechs Wochen wird das noch so weitergehen, bis die Vierlinge voraussichtlich entlassen werden.

Mediziner Thome sieht der Zukunft der Vierlinge optimistisch entgegen. Seine Sorgenkinder unter den derzeit 38 Kindern auf der Station sind sie ohnehin nicht. "Da haben wir ganz andere", berichtet er. Etwa ein Frühchen, dass gerade in der 24. Woche mit 580 Gramm auf die Welt kam. Jasmin, Kim, Sophie und Laura sollen zur Entlassung möglichst 2,5 Kilogramm wiegen. Thome: "Wir rechnen damit, dass sie klein sind, aber gesund."

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