Katastrophenforscher: "Eklatante Konzeptfehler bei der Loveparade"

Duisburg/Düsseldorf. Die Stadt Duisburg hat das Sicherheitskonzept des Loveparade-Veranstalters Lopavent offenbar nicht richtig geprüft. Die Dokumente enthielten "eklatante Konzeptfehler", sagte der Katastrophenforscher Dirk Oberhagemann dem ZDF-Magazin "Frontal 21"

Duisburg/Düsseldorf. Die Stadt Duisburg hat das Sicherheitskonzept des Loveparade-Veranstalters Lopavent offenbar nicht richtig geprüft. Die Dokumente enthielten "eklatante Konzeptfehler", sagte der Katastrophenforscher Dirk Oberhagemann dem ZDF-Magazin "Frontal 21". Außerdem habe der Veranstalter Lopavent die Zuschauerzahlen auffällig "der Genehmigung angepasst".Laut Oberhagemann habe der Veranstalter um 17 Uhr, also zum Zeitpunkt der Katastrophe, selbst mit 145 000 Besuchern pro Stunde gerechnet, die das Gelände entweder betreten oder verlassen wollten. Die Kapazität der Tunnel wurde in den Unterlagen allerdings mit maximal 30 000 Personen pro Stunde angegeben. "All diese Ungereimtheiten hätten der Stadt Duisburg auffallen müssen", sagte der Experte.Die Opfer der Loveparade-Katastrophe werden von der nordrhein-westfälischen Landesregierung mit einer Million Euro unterstützt. Außerdem stehe künftig ein Ombudsmann bereit, um den Hinterbliebenen beim Kontakt mit Behörden oder Versicherungen zu helfen, teilte die Staatskanzlei gestern mit.Der Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) hat trotz der Katastrophe in seiner Stadt gute Aussichten, im Amt zu bleiben. Bei jetziger Faktenlage werde die Union einen Abwahlantrag geschlossen ablehnen, sagte CDU-Ratsmitglied Rainer Enzweiler am Dienstag. Für die Abwahl ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Duisburger Rat erforderlich. Kritik kam von den Sozialdemokraten: "Sauerland sitzt das aus", sagte SPD-Fraktionsgeschäftsführer Uwe Linsen. ddp/dpa

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