Ehec-Quelle ist der Mensch

Berlin/Wiesbaden. Der gefährliche Ehec-Keim ist in Hessen tatsächlich von einer Catering-Mitarbeiterin auf Lebensmittel übergesprungen und hat so 20 weitere Menschen krank gemacht. Seit gestern liegen die Ergebnisse von Labortests vor und bestätigten bisherige Vermutungen, wie Sozial- und Verbraucherministerium in Wiesbaden mitteilten

 Im Labor konnte man die Ehec-Quelle ausfindig machen. Foto: dpa

Im Labor konnte man die Ehec-Quelle ausfindig machen. Foto: dpa

Berlin/Wiesbaden. Der gefährliche Ehec-Keim ist in Hessen tatsächlich von einer Catering-Mitarbeiterin auf Lebensmittel übergesprungen und hat so 20 weitere Menschen krank gemacht. Seit gestern liegen die Ergebnisse von Labortests vor und bestätigten bisherige Vermutungen, wie Sozial- und Verbraucherministerium in Wiesbaden mitteilten. Wie genau der Keim auf die Lebensmittel gelangte und ob es ein Hygieneproblem in dem Betrieb gibt, werde nun untersucht, sagte der Sprecher des Kreises Kassel, Harald Kühlborn. In einem Bach in Frankfurt ist ebenfalls der aggressive EHEC-Erreger 0104:H4 nachgewiesen worden. Der Erlenbach liegt wenige hundert Meter entfernt von dem Hof, bei dem jüngst der EHEC-Erreger auf Salatproben entdeckt wurde, wie ein Sprecher des hessischen Umweltministeriums sagte. Das Trinkwasser sei davon allerdings nicht betroffen.Werden grundlegende Regeln wie Händewaschen nach dem Toilettengang eingehalten, könne es eigentlich nicht zu einer Übertragung des Keims kommen. Möglich sei aber, dass ein infizierter Gebrauchsgegenstand des Betriebs eine Rolle spielte, sagte Kühlborn.

Die Mitarbeiterin des Partyservices war den Testergebnissen zufolge mit dem lebensbedrohlichen Keim infiziert, als sie Speisen für eine Feier in Niedersachsen zubereitete. Sie hatte aber noch keine Symptome. Den Erkenntnissen zufolge übertrug sie den Keim auf mehrere Lebensmittel. Später erkrankte sie an der durch Ehec verursachten Komplikation HUS (hämolytisch-urämisches Syndrom). Nach der Feier erkrankten auch 20 von 65 Gästen. Bei HUS können unter anderem Nierenschäden und neurologische Störungen auftreten.

Der wegen Ehec-Sprossen gesperrte Biohof im niedersächsischen Bienenbüttel bleibt geschlossen. "Bevor wir ihn wieder freigeben, müssen alle Proben ausgewertet werden", sagte ein Sprecher des Agrarministeriums in Hannover. Dies werde "mindestens einige Tage bis einige Wochen" dauern. Noch ist unklar, wie der lebensbedrohliche Erreger auf die Sprossen des Biohofs gelangt ist. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät weiter vom Verzehr roher Sprossen ab, ebenso von selbstgezogenen rohen Sprossen und Keimlingen. Bundesweit gehe die Zahl der Neuinfektionen seit geraumer Zeit zurück, sagte eine Sprecherin des Robert-Koch-Instituts (RKI). dpa

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