Blutbad am Tag der offenen Tür

Paris. Bei einer Militärvorführung wurden in einer Kaserne im südfranzösischen Carcassone am Sonntagabend 17 Menschen verletzt, darunter fünf Kinder. Fallschirmjäger der Marineinfanterie hatten dort schätzungsweise 1000 Zuschauern gezeigt, wie Geiseln befreit werden und dabei Salven aus ihren Sturmgewehren verschossen

Paris. Bei einer Militärvorführung wurden in einer Kaserne im südfranzösischen Carcassone am Sonntagabend 17 Menschen verletzt, darunter fünf Kinder. Fallschirmjäger der Marineinfanterie hatten dort schätzungsweise 1000 Zuschauern gezeigt, wie Geiseln befreit werden und dabei Salven aus ihren Sturmgewehren verschossen. Bei der letzten Vorführung lud ein Soldat echte Munition nach. Die Staatsanwaltschaft geht inzwischen von einem tragischen Versehen aus. Staatspräsident Nicolas Sarkozy kündigte nach einem Besuch der Verletzten im Krankenhaus schnelle Sanktionen an. Es habe bei den Vorführungen inakzeptable Nachlässigkeiten gegeben, sagte er. "Sie müssten bestraft werden." Es handele sich um Berufssoldaten, da könne ein solcher Unfall nicht ohne Konsequenzen bleiben. "Opfer bleiben Opfer, egal, ob dahinter kriminelle Absicht oder Nachlässigkeit steht." Die Fallschirmjäger von Carcassone, die den Wechsel ihres Kommandeurs mit einem Tag der offenen Tür gefeiert hatten, werden unter anderem in Afghanistan und in Afrika eingesetzt. Der Unglücksschütze dient seit acht Jahren in der Eliteeinheit, galt als psychisch stabil und war gerade erst von einem Auslandseinsatz zurückgekehrt. Er wurde in Polizeigewahrsam genommen und soll heute einem Untersuchungsrichter vorgeführt werden. Die Justiz will gegen ihn ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung einleiten. Zuerst habe er gedacht, dass es sich um einen Teil der Übung handele, als die Menschen um ihn herum zusammengesunken seien, berichtet ein Zeuge. Doch dann habe er das Blut gesehen. Unter den 17 Opfern, bei denen es sich um 15 Zivilisten und zwei Soldaten handelt, gab es vier Schwerverletzte. Zwei von ihnen wurden noch in der Nacht zu Montag operiert, darunter ein dreijähriger Junge. "Was diese Affäre noch mehr zur Katastrophe macht, ist die Tatsache, dass nicht nur ein Kind, sondern auch seine Mutter und sein Vater getroffen wurden", sagte der Präfekt des D&;partements Aude.

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