Brexit zeigt schon Folgen Banken bringen Billionen in die EU
Frankfurt · Wegen des Brexits schichten Geldhäuser in erheblichem Umfang Geschäfte um.
Im Zuge des Brexits werden Geldhäuser nach Einschätzung der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) in erheblichem Umfang Geschäfte in den Euroraum umschichten. „Am Ende des Prozesses werden wir Vermögenswerte in Höhe von etwa rund 1,3 Billionen Euro haben, die von London in den Euroraum verlagert werden“, sagte der Chef der EZB-Bankenaufsicht, Andrea Enria am Mittwoch.
24 Banken werden nach Angaben Enrias umziehen. Sieben davon werden unter direkter Aufsicht der EZB stehen, die 17 anderen fallen unter die jeweilige nationale Aufsicht ihres künftigen Standorts, wie der oberste EZB-Bankenaufseher ausführte. Die EZB mit Sitz in Frankfurt überwacht seit November 2014 die größten Geldinstitute im Euroraum direkt. Derzeit sind es 114 Banken und Bankengruppen.
Der angestrebte britische EU-Austritt zwingt Banken am Finanzplatz London, sich zumindest teilweise umzuorientieren. Denn sobald Großbritannien aus der Europäischen Union ausgeschieden ist, dürfen Banken nicht mehr wie bisher von London aus Finanzgeschäfte in der EU betreiben. Für Dienstleistungen wie Einlagen- und Kreditgeschäft benötigen die Institute rechtlich selbstständige Einheiten in einem Staat der Europäischen Union. Viele der betroffenen Banken zieht es nach Frankfurt.