Wie Eltern Hinweise auf Computersucht richtig deuten

Berlin · Wenn Jugendliche viel Zeit am PC oder Tablet-Computer verbringen, ist das allein noch kein Anlass zur Sorge. Isolieren sie sich aber zugleich immer mehr von ihrem Umfeld und nutzen sie Computerspiele als Flucht vor eigenen Problemen, kann das auf eine Spielsucht hindeuten, erläutert Uwe Büsching, Sprecher des Ausschusses Jugendmedizin im Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. Hinweise auf eine Sucht könne auch sein, dass Jugendliche ihre Alltagspflichten im Haushalt vernachlässigen, Kontakte zu Freunden und Familie oder ein Hobby im Verein aufgeben.

 Verbringen Jugendliche viel Zeit mit Computerspielen und meiden Freunde und Familie, sollten Eltern eingreifen. Foto: Spata/dpa

Verbringen Jugendliche viel Zeit mit Computerspielen und meiden Freunde und Familie, sollten Eltern eingreifen. Foto: Spata/dpa

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Büsching betont, dass allein die Zeit, die jemand vor dem Computer verbringt, kein Hinweis auf eine mögliche Sucht darstelle. Es gehe vielmehr darum, ob das Spiel eine Flucht vor Alltagsproblemen sei. Süchtige beschäftigten sich auch abseits des Computers gedanklich fast ausschließlich mit dem Spiel - und sie werden unruhig, wenn sie zu lange nicht in diese Parallelwelt eintauchen könnten.

Büschings Rat an Eltern lautet, das Spielen nicht als falsch oder als komplette Zeitverschwendung abzuwerten. Statt die Medien komplett zu verbieten, hält er es für sinnvoller, Jugendlichen feste Zeiten dafür einzuräumen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich Zusatzzeiten zu erarbeiten. Außerdem sollten Eltern auf die Inhalte der Spiele und die damit verbundenen Altersbegrenzungen achten.

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