Im Internet ist immer Schnäppchenzeit

Berlin · Preissuchmaschinen helfen beim Vergleich der Angebote im Internet. Allerding sollten Verbraucher darauf achten, dass die Preise nicht falsch wiedergegeben werden. Für Schnäppchen kann auch entscheidend sein, ob eine neue Produktgeneration ansteht.

Wann bekommen Käufer beim Einkaufen im Internet die besten Preise? Georg Tryba von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen wurde das so oft gefragt, dass er die Antwort in eine einfache Aussage packen kann: "Schnäppchenzeit ist immer." Das hätten jahrelange Preisvergleiche und Stichproben seiner Verbraucherzentrale ergeben.

"Es kommt immer darauf an, was der Nutzer kaufen will", schränkt Falko Hansen vom Telekommunikationsportal Teltarif.de ein. Bei Saisonartikeln sollten Käufer antizyklisch vorgehen, die Wintersportausrüstung also etwa zum Frühlingsanfang bestellen. Bei Elektronik können Verbraucher den Zeitpunkt abpassen, zu dem eine neue Gerätegeneration eingeführt wird. "Wenn es nicht das neueste Modell sein muss, kann ich mit dem Vorgänger Geld sparen", sagt Hansen.

Auf Auktionsportalen wie Ebay sind manchmal Feiertage günstige Gelegenheiten, weil dann nur wenige andere Käufer bieten. "Viele Anbieter berücksichtigen das aber und ihr Angebot an Feiertagen ist entsprechend dünner", weiß Falko Hansen.

Suchmaschinen als Helfer

Um festzustellen, was ein guter Preis ist, sollten die Benutzer vorher mindestens zwei Preissuchmaschinen besuchen, raten beide Experten. "Es gibt nicht die beste, sondern bei dem einen Produkt ist es diese und bei einem anderen jene", sagt Georg Tryba. Für Elektronik-Artikel eignen sich besonders die großen Portale Geizhals.at und Guenstiger.de. Dort kann der Benutzer nach einzelnen Produkten stöbern und in einer Liste sehen, wo Computer oder DVD-Spieler zurzeit am günstigsten sind. Auf jeden Fall sei die Preisrecherche durch die Suchmaschinen sehr einfach geworden, so Tryba.

Als Informationsquelle werden Suchmaschinen von den Verbrauchern allerdings noch nicht sehr intensiv genutzt. Das legt eine Studie des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland von 2014 nahe. Demnach waren Internetseiten von Händlern Informationsquelle Nummer eins vor dem Kauf. An zweiter Stelle standen Kataloge. Erst an dritter Stelle folgten Suchmaschinen.

Käufer müssen damit rechnen, dass Suchmaschinen nicht perfekt sind. Manchmal hapert es an der Aktualisierung, manchmal sortieren sie nicht richtig, und keine findet alle Angebote im Markt. "Es lohnt sich, den von der Maschine ermittelten Preis zu überprüfen." Idealerweise wählt der Verbraucher gleich eine Einstellung, in der die Versandkosten mit eingerechnet werden. Es kann auch sein, dass der Händler beim Einstieg über die Suchmaschine einen besseren Preis gibt, als wenn ein Kunde direkt dessen Seite aufruft. Nutzer können die Angaben dort überprüfen.

Besonders bei Elektronik sollten Käufer aber nicht zu viel Zeit mit der Suchmaschinen-Schnäppchenjagd verbringen. Dann kaufen sie vielleicht nie, weil die Preise immer günstiger werden, warnt Georg Tryba. "Verbraucher sollten also nicht bis Ultimo warten, sondern zuschlagen, wenn sie ein Gefühl dafür bekommen haben, was ein guter Preis ist."

geizhals.at

guenstiger.de

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