Deutsche gehen mit ihrem Smartphone ins Bett

Saarbrücken · Das Internet wird im Leben der Deutschen immer wichtiger. Der durchschnittliche Nutzer surft inzwischen fünf Stunden pro Tag im Netz. Über die Hälfte der Jugendlichen würde mittlerweile eher aufs klassische Fernsehen als auf die Videoplattform Youtube verzichten.



Die Deutschen verbringen mittlerweile durchschnittlich fünf Stunden am Tag im Internet. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts "Heute und Morgen" aus Köln mit 2000 Teilnehmern mit Internetanschluss im Alter zwischen 18 und 65 Jahren. Demnach wird hierzulande nur länger gearbeitet (im Schnitt 6,5 Stunden) und geschlafen (sieben Stunden).

Laut einer Studie der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (Agof) sind Suchmaschinen besonders beliebt. Über 90 Prozent der Internet-Nutzer verwenden sie. 85 Prozent versenden private E-Mails und 69 Prozent lesen im Internet Nachrichten zum Weltgeschehen. Ebenfalls 69 Prozent kaufen online ein.

Auffällig ist laut Umfrage von "Heute und Morgen" der Siegeszug des Smartphones . Während im Jahr 2010 erst 36 Prozent der Bundesbürger ein internetfähiges Handy nutzten, sind es inzwischen 81 Prozent. Und für viele ist es eminent wichtig. 62 Prozent der Befragten gaben an, sich ein Leben ohne Smartphone nicht mehr vorstellen zu können. Für einen großen Teil ist das Smartphone ein ständiger Begleiter. 42 Prozent nutzen das Mobiltelefon auch noch, wenn sie bereits im Bett liegen. Und ein Drittel schaltet das Telefon sofort nach dem Ausschalten des Weckers ein. Zudem gaben 59 Prozent der Befragten an, dass sie auch noch mehreren hundert Metern Entfernung noch einmal umkehren würden, wenn sie das Smartphone zu Hause vergessen haben.

Unter den Anwendungen ist der Nachrichtendienst Whatsapp der große Gewinner. Im Vergleich zu 2010 (20 Prozent) stieg die Zahl der Nutzer auf 65 Prozent. Herkömmliche SMS werden hingegen immer seltener verschickt. Nur noch 23 Prozent der Befragten versenden SMS-Kurznachrichten. Im Jahr 2010 waren es mit 51 Prozent noch mehr als doppelt so viele. Das soziale Netzwerk Facebook gewinnt laut Umfrage immer mehr Mitglieder. Inzwischen sind 49 Prozent der Nutzer dort angemeldet. Im Jahr 2010 waren es lediglich 32 Prozent.

Wie sehr sich das Internet im Alltag etabliert hat, zeigt sich unter anderem darin, dass 54 Prozent der volljährigen Schüler, Auszubildenden und Studenten eher das klassische Fernsehen als die Videoplattform Youtube entbehren könnten. 72 Prozent würden eher aufs Telefonieren als aufs Chatten verzichten. Genervt sind viele Nutzer hingegen von Werbung im Internet. 37 Prozent gaben an, einen Werbeblocker zu verwenden. Weitere 17 Prozent wollen sich ein solches Programm anschaffen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort