Sterbehilfe Fast 100 Anträge auf todbringende Arznei

Hamburg/Bonn · Rund 100 Patienten haben nach einem Medienbericht beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn einen Antrag zum Erwerb eines todbringenden Medikamentes gestellt. Fünf der Antragsteller seien allerdings inzwischen gestorben, berichtete das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Wann das Institut über die Anträge entscheidet, steht dem Bericht zufolge noch nicht fest.

Das Bundesverwaltungsgericht hatte vor einem Jahr in einem aufsehenerregenden Urteil entschieden, der Staat dürfe schwer und unheilbar Kranken den Zugang zu einer todbringenden Arznei in extremen Notlagen nicht verwehren. In der Politik ist das Urteil umstritten, auch Verfassungsrechtler und Sozialethiker äußerten Bedenken. Zweifel wurden laut, wie eine Behörde prüfen soll, ob ein Sterbewunsch legitim ist oder nicht. Der damalige Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hatte angekündigt, nach Wegen zu suchen, den Vollzug des Urteils zu verhindern.

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