Mehr Geld für Familien

Berlin. Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU, Foto: dpa) hat mehr Unterstützung für Alleinerziehende gefordert. Rund 40 Prozent der Alleinerziehenden - 660 000 Frauen und Männer mit mehr als einer Million Kindern - bezögen Hartz IV, sagte von der Leyen gestern bei der Vorstellung des Familienreports 2009 in Berlin

Berlin. Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU, Foto: dpa) hat mehr Unterstützung für Alleinerziehende gefordert. Rund 40 Prozent der Alleinerziehenden - 660 000 Frauen und Männer mit mehr als einer Million Kindern - bezögen Hartz IV, sagte von der Leyen gestern bei der Vorstellung des Familienreports 2009 in Berlin.

Nur 2,6 Prozent der alleinerziehenden Hartz-IV-Aufstocker erhielten eine Betreuungsmöglichkeit für ihre Kinder angeboten, obwohl mehr als 42 Prozent eine solche wünschten. Es brauche dringend mehr gute und verlässliche Kinderbetreuung, Ganztagsschulen und kinderfreundliche Arbeitsplätze, sagte die Ministerin. Vor dem Hintergrund der Finanzkrise warnte von der Leyen vor Einsparungen bei der Familienpolitik: "Ohne Familienpolitik ist in Zukunft kein Staat mehr zu machen." Wenn Beruf und Familie nicht vereinbar seien, könne die Wirtschaft in Deutschland "einpacken". Eine bessere Vereinbarkeit wirke sich mit bis zu 70 Milliarden Euro jährlich an fiskalischen Effekten aus. Durch den Ausbau der Kinderbetreuung könne der Staat jährlich mehr als 16 Milliarden Euro einnehmen beziehungsweise einsparen.

Wie bereits am Wochenende bekannt wurde, steigt die Zahl der Geburten weiter. Demnach kamen von Januar bis September vergangenen Jahres 517 549 Kinder zur Welt, 3400 mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Das Statistische Bundesamt schätzt die Gesamtzahl der Geburten 2008 dem Zeitungsbericht zufolge auf bis zu 690 000. Im Jahr zuvor waren es 684 862.

Der Familienforscher Hans Bertram sagte, es spreche einiges dafür, dass die Einführung des Elterngelds und weiterer unterstützender Maßnahmen sich positiv auf die Geburtenrate auswirke. Ein Zeichen dafür könnte sein, dass sich insbesondere Frauen zwischen 30 und 40 Jahren wieder verstärkt für Kinder entschieden. Wie deutlich staatliche Maßnahmen wirkten, sei aber erst zu beurteilen, wenn auch der geplante Ausbau der Kinderbetreuung deutlich vorangeschritten sei. Die Deutschen bewerten die Familienpolitik überwiegend positiv. 73 Prozent schätzten das Elterngeld, 71 Prozent den Ausbau der Kinderbetreuung. epd

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