Herausforderung beim Gummistiefeltanz

Saarbrücken. Seit Beginn des Schuljahres bietet die Musikschule der Stadt Saarbrücken einen ungewöhnlichen Kurs an: das "Performance Ensemble für Erwachsene". Birgit Ibelshäuser, Diplom-Musikerin und Diplom-Musikpädagogin, leitet die Gruppe, die sich mittwochs um 18.30 Uhr auf der kleinen Bühne des Theaters im Viertel trifft

Saarbrücken. Seit Beginn des Schuljahres bietet die Musikschule der Stadt Saarbrücken einen ungewöhnlichen Kurs an: das "Performance Ensemble für Erwachsene". Birgit Ibelshäuser, Diplom-Musikerin und Diplom-Musikpädagogin, leitet die Gruppe, die sich mittwochs um 18.30 Uhr auf der kleinen Bühne des Theaters im Viertel trifft. Das Ensemble besteht zurzeit aus sechs Teilnehmern, "aber es könnte noch erweitert werden", sagt Ibelshäuser. Jedoch sollten Interessenten Rhythmusgefühl mitbringen - das wird schnell klar, als der Kurs beginnt.

Der Unterricht setzt sich aus verschiedenen Teilen zusammen, in denen mit Klatschen, Stampfen und weiterem Körpereinsatz musiziert wird. Eine dieser Übungseinheiten heißt Gumbootdance (Gummistiefeltanz). Er stammt von den Minenarbeitern aus Südafrika, die nur ihre Hände und Füße in Gummistiefeln zum Musizieren hatten. Birgit Ibelshäuser zählt an, macht die ersten Schritte und Bewegungen vor, die Gruppe folgt ihr. Und nun wird abwechselnd in die Hände geklatscht, auf die Oberschenkel getrommelt, sich dabei gedreht und mit wenigen Schritten getanzt, um zum Abschluss der Einheit in gebückter Haltung auf die Unterschenkel und damit auch die Gummistiefel zu klatschen. Es ist erstaunlich, wieviel unterschiedliche Töne dabei zu hören sind, wie hier mit einfachsten Mitteln musiziert wird. Die Gruppe kann der Leiterin, die für die Musikschule auch ein Trommelensemble für Erwachsene anbietet, gut folgen. Es wird klar, dass die Gruppe schon einige Abende zusammen geübt hat. Allerdings sieht es anstrengend aus, denn die Teilnehmer müssen sich auf die Bewegungen konzentrieren, gleichzeitig aber auch den Rhythmus halten.

Trotzdem gelingt dies mit einer Leichtigkeit, die überrascht, und nebenbei bleibt sogar noch Zeit zum Lachen und Scherzen. Die Stimmung in der Performancegruppe ist ausgezeichnet. Die Erwachsenen teilen die gemeinsame Freude an Bewegung und Rhythmus. "Gerade der Gummistiefeltanz ist zwar ganz schön anstrengend, aber es macht unglaublich viel Spaß", sagt Barbara Uth.

Eine weitere Übung während des Kurses ist Body-Percussion. Hier klatschen die Teilnehmer ebenfalls mit den Händen auf verschiedene Körperteile, diesmal aber ohne Gummistiefel. Zum Abschluss des Kurses spielen sie sogar auf verschiedenen Percussion-Instrumenten. Die Erwachsenen üben ein Musikstück ein, in dem auch die Stimme zum Einsatz kommt. "Es ist gerade die Verbindung von Bewegung, Singen und Percussion, die mich an dem Kurs gereizt hat", sagt Carmen Jochem. Und Esther Klein, ebenfalls Kursteilnehmerin, ist sich mit den anderen einig, "dass sich hier etwas entwickelt, denn schließlich arbeiten wir auf eine Aufführung hin". Dieser Auftritt des "Performance Ensembles für Erwachsene" ist zwar erst am 19. Juni 2013 im Theater im Viertel, doch es ist jetzt schon sicher, dass dies ein unterhaltsamer Abend wird.

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