Umstrittene Rampe zur Autobahn 8 Die kuriose Pannen-Geschichte des Zweibrücker Überfliegers
Optisch durchaus ein Schmuckstück, wegen der hohen Kosten und einem Planungsfehler aber umstritten: Der Überflieger zur Autobahn 8 in Zweibrücken, hier auf einem Foto vom November 2020. 2,5 Millionen Euro teuer wird der Überflieger, nachdem im Herbst 2021 die zunächst vergessene Einfädelspur am Überflieger-Ende hinzugebaut wurde. Im Folgenden ein Rückblick auf die Überflieger-Geschichte in Bildern.
Schön geschwungen, aber durch seine Breite und Länge potenziell zum Rasen verführend: Der Überflieger.
Sieht aus wie der fertige Überflieger - ist aber nur eine Visualisierung des geplanten Überfliegers, die der UBZ dem Merkur Anfang 2015 zur Verfügung gestellt hatte.
Die Spur für die Rampe zum Überflieger war bereits beim Bau des Bubenhauser Kreisels angelegt worden, endete aber zunächst abrupt (Foto aus März 2015).
Als „Steuergrab“ bezeichneten in der Hexennacht im Mai 2015 unbekannte Kreuz-Aufsteller noch vor Baubeginn den Kreisel. Damals war noch von 1,4 Millionen Euro Kosten die Rede - nun sind es 2,5 Millionen Euro geworden.
Die ersten Laster für den Überflieger-Bau rollten Anfang September 2015 an, um Erdmassen für Aufschüttungsarbeiten heranzutransportieren. Damals war von einer Fertigstellung frühestens Mitte 2017 die Rede - es wurde Frühjahr 2019 (plus der erst jetzt nachträglich erfolgte Bau der Einfädelspur).
Ein Baustellen-Foto vom März 2017: Links und rechts sind die gewaltigen Erdmassen zu sehen, die für den Bau des Überfliegers aufgeschüttet werden mussten.
Staus wie auf diesem Bild vom November 2017 gibt es im Bubenhauser Kreisel seit den anderthalb Jahre später erstmals für den Verkehr freigegebenen Überflieger deutlich weniger als früher.
Die Überflieger-Baustelle machte viel Arbeit - wie man auch an dem regen Baustellen-Betrieb auf diesem Foto vom November 2017 erahnen kann.
Die Überflieger-Baustelle im Februar 2018: Die Auflieger auf beiden Seiten stehen bereits, der Brücken-Schluss über der Gottlieb-Daimler-Straße noch nicht. Im Vordergrund der Bubenhauser Kreisel.
Die Überflieger-Baustelle im Februar 2018: Die Pfahlgründungsarbeiten sind abgeschlossen.
Die Überflieger-Baustelle im Mai 2018: Die Auflieger auf beiden Seiten stehen bereits, der Brücken-Schluss über der Gottlieb-Daimler-Straße noch nicht.
Die Überflieger-Baustelle im Mai 2018: Die Auflieger auf beiden Seiten stehen bereits, der Brücken-Schluss über der Gottlieb-Daimler-Straße noch nicht.
Im Februar 2919 beklagten sich Bürger über den dreckigen Fußweg an der Überflieger-Baustelle entlang (im Hintergrund ist schon die Überflieger-Brücke zu sehen) zwischen Bubenhausen und Zweibrücken-Innenstadt.
Zunächst standen direkt nach der Eröffnung im Frühjahr 2019 „Vorfahrt achten“-Schilder am Ende des Überfliegers - der Landesbetrieb Mobilität forderte dann zunächst, sie durch Stoppschilder zu ersetzen, weil die Einmündung zu unübersichtlich ist, bis später der Einfädelspur-Bau beschlossen wurde.
Nachdem klar wurde, dass die vergessene Einfädelspur noch angelegt werden muss, hofften die Verantwortlichen zunächst, dafür den Standstreifen nutzen zu können. Der stellte sich aber als zu kurz und zu schmal heraus, sodass später rechts der Hang Richtung Gottlieb-Daimler-Straße aufgeschüttet werden musst. In den ersten Monaten nach der Eröffnung des Überfliegers stand das Autobahnschild nicht am Anfang, sondern am Ende des Überfliegers (Bild aus Juni 2019)
Weil beim Bau des Überfliegers die ursprünglich geplante Einfädelspur vergessen wurde, musste im Juli 2019 Stoppschilder aufstellen, um Unfällen vorzubeugen: Vom Überflieger hat man nämlich fast keinen Blick auf die alte, vom Kreisel kommende A 8-Zufahrt.
Schön geschwungen, aber durch seine Breite und Länge potenziell zum Rasen verführend: Der Überflieger. (Foto: Juli 2019, als das Radfahren-Verboten-Schild aufgestellt wurde.)
Der Überflieger zwischen Bubenhauser Kreisel und Autobahn A 8 in Zweibrücken ist eine Rampe über die Gottlieb-Daimler-Straße (Mai 2020).
Auf diesem Foto vom Oktober 2020 sieht man, was man nicht sieht, wenn man auf dem Überflieger fährt: Dass von unten hinten rechts Verkehr auf einer Straße kommen kann.
Seit dem 27. Oktober 2020 trauten viele Kfz-Fahrer ihren Augen nicht: An der Überflieger-Einfahrt wurde ein Autobahn-Schild aufgestellt! Wer nun das Gaspedal durchdrückt, weil ja auf Autobahnen bekanntlich kein Tempolimit (Richtgeschwindigkeit 130) gilt, erlebt wenig später aber eine dicke Überraschung – denn dass zirka 170 Meter nach Beginn der Autobahn ein STOP-Schild mit einer gefährlichen Einmündung folgt, ist ein völlig ungewohntes Erlebnis. Besser gesagt „war“ - denn das Stoppschild soll nach Freigabe der nachträglich gebauten Einfädelspur Ende 2021 entfernt werden.
Im September 2021 wurde der Überflieger (rechts im Bild) gesperrt, ebenso wie die Auffahrt vom Bubenhauser Kreisel (Bildmitte) auf die Autobahn Richtung Saarland. Grund: Die aufwendigen Arbeiten für den Bau der Einfädelspur.
Dieses Foto vom Oktober 2021 vermittelt einen Eindruck von den gewaltigen Erdmassen, die für die Hangaufschüttung für die Einfädelspur bewegt werden mussten.
Die Einfädelspur hinter dem Überflieger ist fertig asphaltiert und markiert, am Hangrand sind noch Restarbeiten zu erledigen, zeigt dieses Bild vom 7. Dezember 2021.
Blick vom Überflieger Richtung der Anfang Dezember 2021 fast fertigen Einfädelspur. Rechts im Bild sieht man Teile der Hangaufschüttung hierfür.
Die Hangaufschüttung für die Einfädelspur unten von der Gottlieb-Daimler-Straße aus gesehen am 7. Dezember 2021.
Die Hangaufschüttung für die Einfädelspur unten von der Gottlieb-Daimler-Straße aus gesehen am 7. Dezember 2021.
Der Überflieger in voller Schönheit – mit Einfädelspur am Ende, die im Dezember 2021 (Bild) fertiggestellt wurde.
Im März 2023 informiert die Stadt: Der Überflieger muss zur Begutachtung eine Stunde gesperrt werden. Denn auf dem Überflieger sei es „vor dem Brückenkörper zu Setzungen der Fahrbahn gekommen“. Deshalb waren zuvor auch Warnschilder "unebene Fahrbahn" aufgestellt worden.
Wegen der Absenkung muss der Überflieger (hinten im Bild) saniert werden, hat die Stadt im Dezember 2023 angekündigt. Umfang und Kosten seien noch unklar.
Vier bis fünf Zentimeter tief ist der Überflieger abgesackt, hatte die Stadt auf Merkur-Anfrage schon im April 2023 mitgeteilt. Im Dezember (dieses Foto) konnte sie nicht sagen, ob er mittlerweile noch weiter abgesackt ist – was viele Autofahrer beim Drüberfahren vermuten.
Vier bis fünf Zentimeter tief ist der Überflieger abgesackt, hatte die Stadt auf Merkur-Anfrage schon im April 2023 mitgeteilt. Im Dezember (dieses Foto) konnte sie nicht sagen, ob er mittlerweile noch weiter abgesackt ist – was viele Autofahrer beim Drüberfahren vermuten.