Studie zur Achtsamkeit von Eltern Jedes dritte Kind fühlt sich vernachlässigt

Berlin · (epd) Fast jedes dritte Kind in Deutschland (31 Prozent) fühlt sich laut einer Studie der Universität Bielefeld von seinen Eltern nicht ausreichend beachtet. Bei den Jugendlichen ist es jeder Fünfte (17 Prozent). Insgesamt handele es sich um 1,9 Millionen Kinder und Jugendliche, die zu wenig oder gar keine Aufmerksamkeit von ihren Eltern für sich verbuchten, heißt es in der gestern in Berlin vorgestellten Studie mit dem Titel „Achtsamkeit in Deutschland: Kommen unsere Kinder zu kurz?“. Dabei spiele der soziale Status oder kulturelle Hintergrund der Familien keine Rolle.

Befragt wurden für die Untersuchung im Auftrag der Bepanthen-Kinderförderung unter Leitung des Bielefelder Erziehungswissenschaftlers Holger Ziegler 1083 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 16 Jahren in Berlin, Leipzig und Köln. 38 Prozent der Kinder, die sich nicht beachtet fühlten, gaben beispielsweise an, nicht regelmäßig von den Eltern nach ihrem Tag gefragt zu werden. Mehr als zwei Drittel (71 Prozent) der unbeachteten Kinder glauben zudem nicht, dass sich die Eltern gerne mit ihnen beschäftigen.

Ein Fünftel der betroffenen Kinder zwischen sechs und elf Jahren fühlt sich bei seinen Eltern nicht geborgen, bei den Jugendlichen ist es fast die Hälfte (46 Prozent). Nur jedes zweite dieser Kinder teilt seine Ängste mit seinen Eltern. Bei den Kinder, die sich beachtet fühlen, sind es 79 Prozent.

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