Arbeitslosenzahlen Weniger Arbeitslose im Saarland

Saarbrücken/Nürnberg · Rückgang ist hierzulande stärker als im Bund. Auch bei der Zahl der Langzeitarbeitslosen zeichnet sich Besserung ab.

(SZ) Die Zahl der Arbeitslosen im Saarland ist im April erneut gesunken. 35 236 Männer und Frauen waren erwerbslos gemeldet - 7,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. "Das ist ein sehr deutlicher Rückgang", sagte Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit (BA). Bundesweit nahm die Zahl der Arbeitslosen weniger stark ab - um 6,4 Prozent auf 2,57 Millionen. Die Arbeitslosigkeit in Deutschland erreichte damit den niedrigsten Wert in einem April seit dem Jahr 1991.

Die Entwicklung ist auch an der Arbeitslosenquote abzulesen: Sie ging im Saarland von 7,4 auf 6,8 Prozent deutlich zurück. Bundesweit beträgt die Quote jedoch nur 5,8 Prozent. Im Ländervergleich liegt das Saarland auf Rang acht.

Nach Aussage von Heino Klingen, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) ist der Rückgang angesichts der guten Konjunktur wenig überraschend. "Mit Blick auf die kommenden Monate dürfte die Saarkonjunktur sogar noch an Fahrt gewinnen", sagte Klingen. Die Kammer erwartet einen weiteren Anstieg der Beschäftigung um rund 2000 Stellen.

Beim Rückgang der Erwerbslosigkeit im Saarland profitierten nicht nur die Jüngeren und gut Qualifizierten, auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen ging deutlich um 13,3 Prozent zurück. Auch waren nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit weniger Schwerbehinderte und Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

"Wir haben eine Situation, die darauf hindeutet, dass es eine weitere Verbesserung geben könnte", machte die BA-Regionalchefin Hoffnung. Anzeichen dafür sind aus ihrer Sicht, dass Industrie und Zeitarbeit im April mehr Stellen angeboten haben als vor einem Jahr: in der Industrie 630 Arbeitsplätze, in der Leiharbeit 2070. Gerade das Anziehen in der Zeitarbeit sei ein "Frühindikator", also ein Signal für einen weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten. Auch insgesamt wurden der Arbeitsagentur und den Jobcentern seit Jahresbeginn mehr freie Stellen gemeldet: 8899 insgesamt, ein Plus von 3,1 Prozent im Vergleich zu den ersten vier Monaten 2016.

Die Unterbeschäftigung - also die Summe der Arbeitslosen und all derer, die an Fördermaßnahmen teilnehmen - ist dagegen im April gegenüber dem Vorjahr weiter gestiegen: um fast 3000 auf rund 54 650. Das hänge aber fast ausschließlich mit den Sprachkursen für Flüchtlinge zusammen. Dort verzeichne die BA etwa 2700 mehr Teilnehmer, sagte Schulz. "Fast 6000 geflüchtete Menschen sind in dieser Förderung." Seit Juni vergangenen Jahres seien im Saarland 700 Flüchtlinge in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt worden.

Bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung kann das Saarland mit dem Bund nicht mithalten. Bundesweit stieg sie im Februar gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,3 Prozent auf rund 31,78 Millionen an. Im Saarland belief sich das Plus auf nur 1,2 Prozent. Insgesamt sind im Saarland 381 900 sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

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