Frankfurt/Berlin Sparkassen loten Mega-Fusion der Landesbanken aus

Frankfurt/Berlin · Der Bieterwettstreit um die angeschlagene Nord-LB lässt Überlegungen der Sparkassen zu einer Megafusion der Landesbanken und Spitzeninstitute wieder konkreter werden.

Finanzkreisen zufolge loten die öffentlich-rechtlichen Institute seit einiger Zeit einen Zusammenschluss der Landesbanken Helaba, Nord-LB und LBBW aus – perspektivisch womöglich erweitert um den Fondsdienstleister Deka sowie den Immobilienfinanzierer Berlin Hyp.

Der seit Januar amtierende Sparkassenpräsident Helmut Schleweis habe schon viele Gespräche zu dem Thema geführt. Schleweis hatte kurz nach seinem Amtsantritt bekundet, er halte die Strukturen in dem Verbund mit sieben Landesbankkonzernen, acht Landesbausparkassen und elf Erstversicherergruppen nicht für zukunftsfähig: „Daran müssen wir arbeiten.“

Ein Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) bestätigte gestern auf Anfrage: „Das von den Trägern der Nord-LB begonnene Verfahren für die Gewinnung von Kapitalinvestoren ist für den DSGV Anlass, mögliche Optionen und Handlungserfordernisse für die Sparkassen-Finanzgruppe aufzubereiten und mit seinen Mitgliedern zu beraten.“ Die Sparkassen sind bei vielen Landesbanken einflussreiche Eigentümer, bei der Deka halten sie 100 Prozent der Anteile. „Es gibt Sondierungsgespräche zu diesem Thema“, sagte ein Sprecher des baden-württembergischen Sparkassenverbands. „Der Ausgang ist aber völlig offen.“

Erster Schritt zu einer neuen Struktur könnte nun nach Informationen des „Handelsblatts“ ein Zusammenschluss der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) mit der Nord-LB sein.Die Nord-LB ist auf der Suche nach Investoren. Das Institut ist vor allem von Schiffskrediten belastet, bei denen Schuldner Probleme mit der Rückzahlung haben.

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