Mindestlohn macht jungen Unternehmen zu schaffen

Mannheim · Der gesetzliche Mindestlohn belastet einer Studie zufolge die Entwicklung junger Unternehmen. Probleme seien vor allem bürokratische Hürden wie Berichtspflichten sowie eine geringere Flexibilität bei den Bezahlungsmodellen, heißt es im "Mannheimer Gründungspanel Herbst 2016" des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und des Verbands der Vereine Creditreform.

Das führe etwa dazu, dass sich die Gründer zu lange etwa mit Abrechnungen aufhalten müssten und sich weniger um die Weiterentwicklung kümmern könnten. Denn gerade junge Unternehmen verfügten häufig noch nicht über eine professionelle Personalabteilung.

Gut ein Viertel (28 Prozent) der Unternehmen habe angegeben, direkt durch die Mindestlohnregelung betroffen zu sein, heißt es. Vor der Einführung des Mindestlohns von 8,50 Euro je Stunde zum 1. Januar 2015 hätten gerade einmal elf Prozent mit Auswirkungen gerechnet. 2017 steigt der Mindestlohn auf 8,84 Euro.

Hauptbelastung sind demnach die höheren zu zahlenden Löhne. Das gaben 20 Prozent der jungen Unternehmen an. Dabei waren Firmen, die niedrige oder mittlere Löhne bezahlen, doppelt so häufig betroffen wie Betriebe derselben Branche mit höheren Gehältern.

Bürokratische Hürden machen acht Prozent der befragten Unternehmen zu schaffen - vor der Einführung des Mindestlohns habe keine Firma mit solchen Problemen gerechnet, schreiben die Experten. Dabei geht es außer den Berichtspflichten und Stundennachweisen um unflexiblere Lohnmodelle. "Dies kann negative Konsequenzen für die Entwicklung der jungen Unternehmen haben", betonen die Wirtschaftsforscher.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort