Wichtig sind dieBeitragsjahre

Alterssicherung · Wichtig sind dieBeitragsjahreZur anhaltenden Debatte um die Renten, das Renten-Einstiegs- alter und die Zukunft der Alters- sicherung in Deutschland (di- verse SZ-Artikel) Ich halte die Debatte um die Rente mit 67 für nicht zielführend. Denn eines ist rententechnisch wichtig, die Beitragsjahre und nicht das Lebensalter

Wichtig sind dieBeitragsjahreZur anhaltenden Debatte um die Renten, das Renten-Einstiegs- alter und die Zukunft der Alters- sicherung in Deutschland (di- verse SZ-Artikel) Ich halte die Debatte um die Rente mit 67 für nicht zielführend. Denn eines ist rententechnisch wichtig, die Beitragsjahre und nicht das Lebensalter. So wie es Berufsfrüheinsteiger gibt, gibt es natürlich auch Späteinsteiger. Und es ist logischerweise ein Unterschied, ob ich mit 17 Jahren oder mit 27 Jahren dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehe. Und dieser Unterschied muss berücksichtigt werden. Die Rentenformel muss lauten: wie viele Beitragsjahre reichen mir, um aus dem Erwerbsleben in den Ruhestand zu wechseln. Von der Rente mit 67 profitieren zur Zeit diejenigen, die man, aus welchem Grund auch immer, Berufsspäteinsteiger nennt. Meine Empfehlung an die Verantwortlichen: abschlagfreie Altersrente nach 45 Beitragsjahren, ein Abschlag von je drei Prozent pro Jahr ab 40 Beitragsjahren. Christian Schuhmacher, SchwalbachBürger sollenselbst entscheiden Die Entscheidung über den Renteneintritt mit 65, 67 oder 70 ist für die deutsche Bevölkerung viel zu wichtig, als dass hierüber Parlamentarierer oder andere Randgruppen ein Gesetz erlassen beziehungsweise Lobbyarbeit leisten dürfen. Die einzig sinnvolle Lösung besteht darin, dass eine gesamtdeutsche Befragung bei der Bevölkerung durchgeführt wird. Allein das Ergebnis dieser Befragung muss in Reinform als Gesetz langfristig festgeschrieben werden. Idealerweise könnte das Renteneintrittsalter im Grundgesetz verankert werden. Bernd Franz, FriedrichsthalWer macht "markige Vorschläge"? Was mir auffällt, dass die "markigen Vorschläge" zur Rente mit 70 ausschließlich von Leuten gemacht werden, die davon überhaupt nicht betroffen sind und selbst spätestens mit 50 und hoher Staatspension in den Ruhestand gehen. Jürgen Kochendörfer, ReimsbachPolitikern fehlt esan Weitblick Dass die Anhebung des Rentenalters im Grunde einer Rentenkürzung gleichkommt, das kann man leicht nachrechnen. Rente mit 67 ist aber auch das Resultat einer gescheiterten Familien-, Bildungs-, Gesundheits- und Wirtschaftspolitik. Der mangelnde Weitblick unserer Berufspolitiker hat zu der heutigen Entwicklung des "Sparens" geführt. Die Rente mit 67 oder gar 70 ist wieder mal ein Ablenkungsmanöver. Dabei nimmt man auch gerne in Kauf, die Generationen gegeneinander auszuspielen. Gerhard Herl, SaarbrückenEs gibt vieleMöglichkeiten Die Probleme sind unbestritten und müssten gelöst werden, aber sie können nicht weiterhin ausnahmslos den Arbeitnehmern angelastet werden. Insbesondere jungen Menschen kommt ihr hoher Rentenbeitrag selbst immer weniger zugute. Sie müssen privat vorsorgen und zahlen für die Solidargemeinschaft. Diese Last müsste selbstverständlich von allen mitgetragen werden. Ausnahmslos jeder, der Einkommen bezieht, müsste in die Rentenversicherung einzahlen (wie zum Beispiel in der Schweiz). Vor allem die großzügigen Beamtenpensionen und Politiker-Ruhegehälter müssten schrittweise an Höhe und Entwicklung der Renten angepasst werden. Es gibt viele Möglichkeiten einer Veränderung. Solange jedoch Vermögende, Politiker und Beamte ihre unverdienten Privilegien behalten, wird das arbeitende Volk weiterhin für dumm verkauft. Renate Naumann, SaarbrückenIst das wirklich zum Wohle des Volkes? Da werden hunderte von Milliarden Euro Steuergelder (auch von besteuerten Renten!) für irgendwelche Rettungsschirme eingesetzt oder bereitgehalten, um unter anderem völlig überzogene Boni unfähiger Manager zu finanzieren. Und unsere Politiker haben nichts Besseres zu tun, als sich über die Rentengarantie derer Gedanken zu machen, die sich Ihre wohlverdiente Rente über Jahrzehnte hart erarbeitet haben. Ich frage mich: Wie "krank" ist so ein Politikerhirn, wenn es sich Gedanken "zum Wohle des Volkes" macht? Werner Stein, DillingenBasis für gute Rente sind gute Löhne Würden die Löhne vernünftig steigen so wie in unseren Nachbarländern, wäre die Rentengarantie kein Thema. Die aktuelle Diskussion verdeutlicht nur, es werden Löhne gedrückt und es wird ein Dauerkonflikt der Generationen erzeugt. Viele gut ausgebildete Arbeitnehmer, die unverschuldet durch die Finanz- und Wirtschaftskrise arbeitslos wurden, werden in billige Leiharbeit vermittelt. Natürlich zu einem Bruchteil des früheren Entgelts. Dass die Betroffenen dadurch nicht genügend zu ihrer Alterssicherung beitragen können, scheint unwichtig zu sein. Jürgen Zimmer, EppelbornEs geht hier nichtum Almosen Welches Recht nimmt sich Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle heraus, über die Kürzung der Renten zu debattieren? Renten sind keine Almosen, Rente hat man sich erarbeitet, dafür hat man Monat für Monat in die Rentenversicherung eingezahlt. Mit Einführung der Rente mit 67 wurde die Rente schon gekürzt. Kaum einer kann bis 67 arbeiten. Muss man wegen Krankheit früher gehen, hat man einen Rentenabzug. Die wenigsten Rentner haben im Monat über 1000 Euro zur Verfügung, viele nur 500 bis 700 Euro. Wie wäre es denn mit der Kürzung von Abgeordnetendiäten, Staatssekretär- und Ministergehältern? Auch das bezahlen wir nämlich mit unserem Steuergeld. Maria Diehl, Kirkel-Altstadt

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