Verletzte Soldaten der Saarlandbrigade in künstlichem Koma

Koblenz. So schwer verwundete Patienten hat Bundeswehrarzt Sebastian Hentsch selten im Krankenhaus gehabt. Die Körper der beiden Hauptgefreiten sind übersät mit Wunden und Metallsplittern. Im künstlichen Koma kämpfen die beiden 23-jährigen Soldaten der Saarlandbrigade in der Intensivstation des Koblenzer Zentralkrankenhauses der Bundeswehr ums Überleben

Koblenz. So schwer verwundete Patienten hat Bundeswehrarzt Sebastian Hentsch selten im Krankenhaus gehabt. Die Körper der beiden Hauptgefreiten sind übersät mit Wunden und Metallsplittern. Im künstlichen Koma kämpfen die beiden 23-jährigen Soldaten der Saarlandbrigade in der Intensivstation des Koblenzer Zentralkrankenhauses der Bundeswehr ums Überleben. "Unser Hauptproblem ist die Lungenverletzung", sagt Oberfeldarzt Hentsch. Das Lungengewebe ist durch den Überdruck der Sprengstoffexplosion geschädigt, mit der sich ein Selbstmordattentäter am Mittwoch bei der nordafghanischen Stadt Kundus in die Luft sprengte. Sicher ist: Die Männer waren nicht weit von dem Sprengsatz entfernt. "Wie weit, wissen wir nicht", sagt Oberfeldarzt Wolfgang Petersen, der die Verletzten auf dem Heimflug begleitete und medizinisch betreute. Die Erstversorgung nach dem Anschlag habe gut funktioniert. Zunächst hätten sich "Berliner Kollegen" der Verletzten am Bundeswehrstandort Masar-i-Sharif angenommen, berichtet Petersen. Die beiden 23-Jährigen wurden sofort ins künstliche Koma versetzt. Wie sich ihr Zustand entwickeln wird, lasse sich zurzeit nicht vorhersagen, erklärt Hentsch. Die Männer gehörten zu einer zehnköpfigen Patrouille, die bei Kundus auf freiem Feld ein liegen gebliebenes Bundeswehrauto bergen wollte. Der Attentäter durchbrach mit einem Motorrad die Absperrung und sprengte sich in die Luft. Dabei wurden drei Männer der Luftlandebrigade 26 verletzt. Einer von ihnen, ein 51-jähriger Oberstabsfeldwebel, erlitt leichtere Verletzungen und einen Schock. Hentsch ist zuversichtlich, dass er "in absehbarer Zeit" nach Hause darf. Woher die beiden Schwerverletzten stammen, wollte die Bundeswehr auf SZ-Anfrage nicht sagen. Es ist aber wahrscheinlich, dass sie vor dem Afghanistan-Einsatz in Zweibrücken stationiert waren. red/dpa

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