Weltweite Demonstrationen von Menschenrechtlern zum Olympia-Auftakt

Peking. Zur Eröffnung der Olympischen Spiele haben Menschenrechtsgruppen auf der ganzen Welt gegen die Tibet-Politik Pekings und Medienzensur protestiert. In Nepal wurden am Freitag mindestens 1400 Exil-Tibeter nahe der chinesischen Botschaft festgenommen. Der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) gelang es, kurzfristig einen Piratensender in Peking einzurichten

Peking. Zur Eröffnung der Olympischen Spiele haben Menschenrechtsgruppen auf der ganzen Welt gegen die Tibet-Politik Pekings und Medienzensur protestiert. In Nepal wurden am Freitag mindestens 1400 Exil-Tibeter nahe der chinesischen Botschaft festgenommen. Der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) gelang es, kurzfristig einen Piratensender in Peking einzurichten. Drei ausländische Tibet-Aktivisten wurden in der Nähe des Olympiastadions festgenommen. Proteste gab es unter anderem auch in Berlin, Paris, Brüssel, Wien, Prag, Madrid, Ankara und Neu Delhi. Bundeskanzlerin Angela Merkel appellierte an China, "sich als weltoffenes Land zu präsentieren". Dies sei eine "einmalige Chance", sagte Merkel. "Schande, Schande Hu Jintao"Die Demonstranten in Nepals Hauptstadt Kathmandu, unter ihnen zahlreiche buddhistische Mönche und Nonnen, riefen mit Blick auf den chinesischen Präsidenten "Schande, Schande Hu Jintao". Nach Verhören sollten die Demonstranten am Abend wieder freigelassen werden. "Wir sind in Peking mit einer mobilen Radiostation unterwegs gewesen, heute Morgen lokaler Zeit 8.08 Uhr, und haben dort 20 Minuten lang Beiträge gesendet, zu Presse - und Meinungsfreiheit", sagte die RSF-Deutschland-Geschäftsführerin Elke Schäfter dem Fernsehsender n-tv. Drei ausländische Tibet-Aktivisten wurden in der Nähe des Olympiastadions in Peking festgenommen. Die drei zeigten tibetische Flaggen und trugen T-Shirts mit dem Aufdruck "Team Tibet 08", wie es auf der Website freetibet2008.org hieß. Nach knapp einer Minute wurden die Männer, zwei US-Bürger, sowie einer mit argentinischen und US-Pass, von Sicherheitskräften überwältigt. In Berlin demonstrierten 50 bis 80 RSF-Mitglieder vor der chinesischen Botschaft. In Paris erwirkte die Reporter-Organisation, dass ein Demonstrationsverbot der Polizei aufgehoben wurde. afp

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