Umfrage: Schulen sollen mehr Werte vermitteln

Berlin. Pünktlichkeit, Hilfsbereitschaft, Teamfähigkeit: Zwei Drittel der Deutschen sehen in Schulen weit mehr als nur Orte der bloßen Wissensvermittlung

Berlin. Pünktlichkeit, Hilfsbereitschaft, Teamfähigkeit: Zwei Drittel der Deutschen sehen in Schulen weit mehr als nur Orte der bloßen Wissensvermittlung. Zwar wird erwartet, dass Schüler Rechtschreibung und Grammatik beherrschen lernen (86 Prozent) sowie eine gute Allgemeinbildung erhalten (79 Prozent) - ebenso sollen die Lehrer aber Werte vermitteln und die Persönlichkeit der Kinder bilden. Das geht aus einer gestern vorgestellten Allensbach-Studie hervor. Demnach wünscht sich ein Großteil der Deutschen auch, dass Kindern in der Schule gute Manieren beigebracht werden. Ein großer Wortschatz, naturwissenschaftliche Kenntnisse oder historisches Wissen werden als weniger wichtig erachtet.Eine überwiegende Mehrheit der Lehrer (87 Prozent) teilt zwar die Ansicht, dass die Vermittlung von Werten zu ihrer Aufgabe gehört. Mit der Umsetzung hapert es jedoch. Lediglich gut ein Drittel gab an, dass ihnen dies in der Regel gelingt, bei Lehrern an Hauptschulen sind es nur 17 Prozent. Insgesamt ist knapp die Hälfte der Lehrer der Meinung, nur wenig bis keinen Einfluss auf Schüler zu haben. Großen Einfluss sprechen 89 Prozent den Medien, 68 Prozent Freunden und 31 Prozent den Eltern zu.

Mehr als drei Viertel der Lehrer wiederum sind der Meinung, dass Eltern mit der Erziehung überfordert sind. Vor allem Hauptschullehrer glauben, dass Väter und Mütter sich zu wenig für die Leistungen ihres Nachwuchses interessieren (74 Prozent).

Unterdessen hinkt Deutschland nach einem Bericht der EU-Kommission mehreren europäischen Bildungszielen hinterher. Von den fünf für 2010 gesetzten Marken erreichte Deutschland nur das Ziel, die Gesamtzahl der Hochschulabsolventen mathematischer, naturwissenschaftlicher und technologischer Fächer um mindestens 15 Prozent zu steigern. Nachholbedarf gibt es etwa bei dem Vorhaben, den Anteil der 15-Jährigen mit unzureichenden Lesefähigkeiten auf höchstens 17 Prozent zu senken. dapd/kna/dpa/red

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