Praktiker verlässt das Saarland
Kirkel. Die Baumarktkette Praktiker verlässt das Saarland. Die Zentrale, die zurzeit noch ihren Sitz mit 700 Mitarbeitern in Kirkel hat, werde im Rahmen einer umfassenden Restrukturierung bis Ende 2013 nach Hamburg verlegt, sagte Praktiker-Vorstandschef Thomas Fox gestern nach einer Aufsichtsratssitzung. Die Entscheidung für Hamburg sei aber kein Votum gegen das Saarland, betonte Fox
Kirkel. Die Baumarktkette Praktiker verlässt das Saarland. Die Zentrale, die zurzeit noch ihren Sitz mit 700 Mitarbeitern in Kirkel hat, werde im Rahmen einer umfassenden Restrukturierung bis Ende 2013 nach Hamburg verlegt, sagte Praktiker-Vorstandschef Thomas Fox gestern nach einer Aufsichtsratssitzung. Die Entscheidung für Hamburg sei aber kein Votum gegen das Saarland, betonte Fox. Vielmehr gebe es bei der Praktiker-Tochter Max Bahr in Hamburg ausgeprägte Kompetenzen im Sortiments-Management und dem Wareneinkauf. Diese Bereiche stellten bei der Sanierung "einen ganz zentralen Aspekt" dar.Kirkel soll nicht ganz aufgegeben werden - über ausgelagerte Abteilungen sollen rund 200 Mitarbeiter am bisherigen Standort weiter beschäftigt werden. Die Immobilie werde allerdings nicht komplett zu halten sein, sagte Fox. Der Chef der Gewerkschaft Verdi im Saarland, Alfred Staudt, bezeichnete die Ankündigung als eine "regionalpolitische Katastrophe". Praktiker habe eine "Eigentumsverantwortung". Deshalb werde Verdi umgehend Gespräche mit Praktiker suchen.
Im Rahmen der Sanierung kündigte Fox weitere harte Einschnitte an: So werde der Vorstand von fünf auf drei Personen verkleinert und auch beim Personal massiv abgebaut: 1400 Stellen in Deutschland stehen zur Disposition.
Auch würden Praktiker-Märkte geschlossen: "Wir haben viele Altlasten mitgeschleppt", sagte Fox. Als Beispiele nannte er überzogene Mieten und mangelnde Profitabilität. 30 Standorte stehen demnach zur Disposition. Auch für die Auslandsmärkte kündigte Fox bei mangelnder Perspektive einen Rückzug des Unternehmens an.
Die Marke Praktiker allerdings soll trotz ihres angeschlagenen Images erhalten bleiben. "Wir setzen weiter auf eine Zwei-Marken-Strategie", betont Fox, der die Sanierung bis 2014 abschließen will. und Meinung jwo
