Öffentlicher Dienst will fünf Prozent mehr Gehalt

Berlin/Saarbrücken. Trotz Mahnungen zur Zurückhaltung ziehen die Gewerkschaften mit einer Gesamtforderung von fünf Prozent in die Tarifverhandlungen für die Angestellten der Länder. Sie fordern ein Plus von 50 Euro für jeden Beschäftigten und dann eine lineare Erhöhung von drei Prozent. Die Ausbildungsvergütung soll in gleicher Höhe steigen

Berlin/Saarbrücken. Trotz Mahnungen zur Zurückhaltung ziehen die Gewerkschaften mit einer Gesamtforderung von fünf Prozent in die Tarifverhandlungen für die Angestellten der Länder. Sie fordern ein Plus von 50 Euro für jeden Beschäftigten und dann eine lineare Erhöhung von drei Prozent. Die Ausbildungsvergütung soll in gleicher Höhe steigen. Nach Angaben von Verdi und der Tarifunion des Beamtenbundes dbb geht es in den Gesprächen, die am 4. Februar beginnen, um rund 800 000 Beschäftigte. Im Saarland sind mehr als 30 000 Angestellte und Beamte betroffen.Die Gewerkschaften begründen ihre Forderung mit den gestiegenen Lebenshaltungskosten. Zudem habe sich mit dem Aufschwung auch die Finanzlage der Länder verbessert, sagte Verdi-Chef Frank Bsirske (Foto: dapd). Daher sei die Erhöhung für die Arbeitgeber bezahlbar, sagte der saarländische dbb-Chef Artur Folz. Aus Sicht von Alfred Staudt, Landesbezirksleiter von Verdi Saar, müssen die Länder-Beschäftigten "angemessen am Aufschwung teilhaben". Eine entsprechende Erhöhung fördere die Binnenkonjunktur.

Das Verhandlungsergebnis für die Angestellten der Länder solle auf die rund 1,24 Millionen Beamten übertragen werden, so die Gewerkschaften weiter. Nach Bsirskes Angaben würde das Gesamtpaket rund 3,6 Milliarden Euro kosten. Die Arbeitgeber dagegen sprechen von 4,5 Milliarden. Sie lehnen den Vorstoß ab. "Ich sehe bei den Ländern keinen finanziellen Spielraum, der eine solche Erhöhung ermöglichen könnte", sagte der Vorsitzende der Tarifgemeinschaft deutscher Länder, Niedersachsens Finanzminister Hartmut Möllring (CDU).

Saar-Innenminister Stephan Toscani (CDU) wollte sich zu der Lohnforderung nicht äußern. Auf SZ-Anfrage verwies er jedoch darauf, dass sich die Landesregierung im Rahmen ihrer Sparbeschlüsse für 2011 auf eine Nullrunde für die Beamten festgelegt habe - gleich, wie die Tarifrunde der Beschäftigten ausgehe. dpa/afp/red

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