Ségolène Royal strebt nach Parteivorsitz

Paris. Die ehemalige französische Präsidentschaftskandidatin Ségolène Royal will offenbar beim Parteitag der Sozialisten in Reims am kommenden Wochenende für den Posten des Parteivorsitzenden kandidieren. Das bestätigte Sozialistensprecher Julien Dray gestern

Paris. Die ehemalige französische Präsidentschaftskandidatin Ségolène Royal will offenbar beim Parteitag der Sozialisten in Reims am kommenden Wochenende für den Posten des Parteivorsitzenden kandidieren. Das bestätigte Sozialistensprecher Julien Dray gestern. Die 54-Jährige hatte bei einer Abstimmung der Parteimitglieder für ihren Entschließungsantrag mit 29 Prozent die meisten Stimmen erhalten und damit ihre ärgsten Konkurrenten, den Pariser Bürgermeister Bertrand Delanoë und die Bürgermeisterin von Lille Martine Aubry, knapp geschlagen. Delanoë kam auf 24,9 Prozent der Stimmen, Aubry auf 24,4 Prozent. Royal dürfte ihre Kandidatur am heutigen Mittwoch offiziell in Paris bekannt geben. Ihren Konkurrenten legte sie bereits ein "Für die Einheit und Erneuerung der Sozialistischen Partei" tituliertes Dokument vor. Darin betont sie die Notwendigkeit, "die ganze Linke zu vereinen" zu müssen. Die Sozialisten müssten sich an alle politischen Kräfte wenden, die sich mit dem sozialdemokratischen Modell identifizieren könnten, "um die Rechte zu schlagen". Die Politikerin, die zuletzt mit einem neuen Look für Aufsehen gesorgt hat, ließ bereits gegenüber Sympathisanten durchblicken, dass sie mit ihrer Kandidatur verhindern wolle, dass sich andere Parteimitglieder wie Aubry für die Nachfolge ihres ehemaligen Lebensgefährten François Hollande bewerben. Ihren ärgsten Konkurrenten Delanoë traf Royal Montagabend. Er werde sich den Allianzvorschlag Royals überlegen, erklärte Delanoë anschließend.

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