Ein Weckruf aus Kiel

Meinung:Ein Weckrufaus Kiel

Von SZ-RedakteurinStefanie Marsch

Ist er denn des Wahnsinns? Das ist die erste - und verständliche - Reaktion auf Torsten Albigs Aussagen. Tatsächlich macht Schleswig-Holsteins Ministerpräsident mit seinem Vorschlag, die SPD solle 2017 auf einen Kanzlerkandidaten verzichten, seine Partei zum Gespött. Doch er könnte ihr auch einen Dienst erweisen. Dann nämlich, wenn seine Aussagen eine Trotzreaktion hervorrufen und die Sozialdemokraten anfangen, einen echten Kanzlerkandidaten aufzubauen. Einen, hinter dem alle stehen. Die zwei Jahre bis zur Wahl sind schnell dahin. Und bei der Union sitzt Angela Merkel felsenfest im Sattel. Es wird Zeit, dass die SPD nachzieht. Die Provokation aus Kiel könnte also ein Weckruf sein.

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