Eine Staatsregierung speckt ab
Paris. Schluss mit Rotwein und Stopfleber: Die Hälfte der französischen Regierungsmitglieder kämpft gegen Fettpölsterchen an - weil der figurbewusste Präsident und seine Topmodel-Frau es so vormachen. Das behauptet zumindest Jean-Michel Cohen, der Star unter den französischen Ernährungsexperten
Paris. Schluss mit Rotwein und Stopfleber: Die Hälfte der französischen Regierungsmitglieder kämpft gegen Fettpölsterchen an - weil der figurbewusste Präsident und seine Topmodel-Frau es so vormachen. Das behauptet zumindest Jean-Michel Cohen, der Star unter den französischen Ernährungsexperten. Zu den illustren Kunden seiner Diätklinik am Rande der Hauptstadt zählen nach seinen Worten mehrere Minister und eine ganze Schar weiterer Politiker. Presseberichten zufolge hat Sarkozy seit seinem Amtsantritt im Mai 2007 gut sieben Kilo abgespeckt - vor allem, seit er mit dem früheren Topmodel Carla Bruni zusammen ist. Damit scheint er einen regelrechten Diätwahn in seinem Kabinett ausgelöst zu haben: Mehrere Regierungsmitglieder sind inzwischen deutlich schlanker geworden. Am auffälligsten ist die Verwandlung von Innenminister Brice Hortefeux, einem alten Freund Sarkozys. Auch Einwanderungsminister Eric Besson, Sportministerin Rama Yade und der Chef von Sarkozys Regierungspartei UMP, Xavier Bertrand, haben ihre Ernährung umgestellt. "In aller Diskretion", betont Cohen. Während US-Präsidenten von John F. Kennedy bis Barack Obama von jeher auf ihre Linie achteten, sei das neue Körperbewusstsein in Frankreich eine "kleine Revolution", sagt Cohen. Lange Zeit habe dort ein großzügiger Leibesumfang - zumindest bei Männern - eher als vertrauenerweckend gegolten. Doch nun sei es besser angesehen, den eigenen Körper unter Kontrolle zu halten und schlank zu bleiben. Gerüchten zufolge soll Sarkozy vor der Regierungsumbildung im Juni einem Möchtegern-Minister geraten haben, erst mal seine Haare schneiden zu lassen und ein paar Kilo abzunehmen.