Bergisch Gladbach und Lügde Kein Zusammenhang zwischen Missbrauchsfällen

Köln · Die Staatsanwaltschaft und das Justizministerium von Nordrhein-Westfalen haben nach eigenen Angaben keine Hinweise auf einen strafrechtlich bedeutsamen Zusammenhang zwischen den Missbrauchsfällen von Bergisch Gladbach und Lügde gefunden.

„Wir haben keinerlei Erkenntnisse darüber gewonnen, dass Täter aus unserem Tatkomplex Bergisch Gladbach auch an den in Lügde begangenen Taten beteiligt gewesen sein könnten“, sagte Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn am Mittwoch. NRW-Justizminister Peter Biesenbach und Innenminister Herbert Reul (beide CDU) bestätigten dies. Im Fall Lügde geht es um jahrelangen schweren Kindesmissbrauch auf einem Campingplatz in der Stadt im Kreis Lippe. Das Landgericht Detmold hatte im September zwei Angeklagte zu Freiheitsstrafen von zwölf und 13 Jahren verurteilt. Ein weiterer Mann erhielt eine Bewährungsstrafe.

In dem anderen Fall stießen Ermittler ausgehend von Bergisch Gladbach auf ein bundesweites Netzwerk von Verdächtigen, die – teilweise ihre eigenen – Kinder missbraucht und Bilder der Taten getauscht haben sollen. Die Ermittler arbeiten sich derzeit durch riesige Datenmengen mit kinderpornografischem Material. Die Zahl der identifizierten Opfer sei inzwischen auf bundesweit 36 gestiegen, gegen 51 Tatverdächtige in zwölf Bundesländern werde ermittelt, sagte Innenminister Reul.

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