Angelina stillt in der Öffentlichkeit

New York. Im Vergleich zu aufreizenden Bildern leicht bekleideter Stars wirkt das jüngste Titelbild von Angelina Jolie sehr dezent. Das Schwarz-Weiß-Foto auf dem Cover des US-Magazins "W" (November-Ausgabe) zeigt die 33-jährige Hollywood-Schauspielerin beim Stillen

New York. Im Vergleich zu aufreizenden Bildern leicht bekleideter Stars wirkt das jüngste Titelbild von Angelina Jolie sehr dezent. Das Schwarz-Weiß-Foto auf dem Cover des US-Magazins "W" (November-Ausgabe) zeigt die 33-jährige Hollywood-Schauspielerin beim Stillen. Sie lächelt glücklich in die Kamera, ihre ärmellose weiße Bluse steht offen, ein Teil ihrer linken Brust ist zu sehen, nach der eine winzige Hand greift: Sie gehört einem ihrer Zwillinge, die im Juli zur Welt kamen, Vivienne Marcheline und Leon Knox. Im prüden Amerika hat Jolie mit dem Foto, das der stolze Vater Brad Pitt (44) geschossen hat, allerdings ein Tabu gebrochen: Stillen in der Öffentlichkeit. Die Quittung kam prompt. Für ein "internationales Sex-Symbol" wie Jolie sei das kein unschuldiges Bild sondern "purer Voyeurismus", hieß es in den US-Medien. Männer würden das Bild des stillenden "Lara Croft"-Stars als sexuell aufreizend ansehen. Angelina Jolie ist nicht der erste Star, der sich mit seinem Baby an der Brust fotografieren ließ. Das Model Jerry Hall war 1991 in dem US-Magazin "Vanity Fair" beim Stillen von Gabriel abgelichtet worden, ihrem Sohn mit Rolling Stones-Sänger Mick Jagger. Aber das ist schon 17 Jahre her. Der Aufschrei wegen des Jolie-Bildes zeigt, dass sich seitdem die Einstellung vieler Amerikaner kaum geändert hat. Bis vor zehn Jahren galt das Entblößen der Brust zum Füttern des Kindes in vielen Staaten noch als "indecent exposure" (Exhibitionismus). Mittlerweile haben zwar 40 Staaten Gesetze, die Frauen ausdrücklich erlauben, zu stillen, wo sie wollen. Oft ist es trotzdem ein gesellschaftliches "no-no" für junge Mütter. 2006 beispielsweise musste die 27-jährige Emily Gillette in Vermont aus einem Flugzeug nach New York aussteigen, weil sie sich kurz vor dem Start weigerte, ihrer Tochter unter einer Decke versteckt die Brust zu geben. Das Fachmagazin "Babytalk" stieß bei 25 Prozent seiner Leser auf Ablehnung, als es vor zwei Jahren eine nackte Brust mit einem saugenden Neugeborenen auf das Titelbild setzte. Was die eher unkonventionelle Jolie auch tut, sie ist auf jeden Fall ein Trendsetter. Mit dem Vater ihrer leiblichen Kinder, Hollywood-Schauspieler Brad Pitt, ist sie nicht verheiratet, zu ihrer achtköpfigen Großfamilie gehören neben den Zwillingen und einer weiteren gemeinsamen Tochter Shiloh Nouvel (2) auch drei Adoptivkinder aus Dritte-Welt-Ländern. Ihr ist die Aufregung um das Stillen ziemlich egal. "Die Welt kann mich lieben oder mich hassen oder um mich herum einstürzen. Wenigstens wache ich mit meinen Kindern auf, und ich bin glücklich", sagte sie in dem Interview mit dem Magazin "W".

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