Der fliegende Edelstein

Berlin. Wegen seiner kobaltblauen bis türkisfarben schillernden Deckfedern und eines orangeroten Bauchs wird er "der fliegende Edelstein" genannt: Jetzt wurde der Eisvogel zum "Vogel des Jahres" 2009 ernannt. Der Vogel stehe auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten, teilte der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) am Freitag in Berlin mit

 Das schillernde Gefieder in Türkis und Orangerot ist ebenso charakteristisch für den Eisvogel wie der gerade, kräftige Schnabel. Laut Naturschutzbund hat der "Vogel des Jahres" 2009 in Deutschland nicht genug Lebensraum. Foto: dpa

Das schillernde Gefieder in Türkis und Orangerot ist ebenso charakteristisch für den Eisvogel wie der gerade, kräftige Schnabel. Laut Naturschutzbund hat der "Vogel des Jahres" 2009 in Deutschland nicht genug Lebensraum. Foto: dpa

Berlin. Wegen seiner kobaltblauen bis türkisfarben schillernden Deckfedern und eines orangeroten Bauchs wird er "der fliegende Edelstein" genannt: Jetzt wurde der Eisvogel zum "Vogel des Jahres" 2009 ernannt. Der Vogel stehe auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten, teilte der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) am Freitag in Berlin mit. Mit der Wahl des Vogels, der bereits 1973 die Auszeichnung erhalten hatte, solle neuer Schwung in die Debatte um den Gewässerschutz gebracht werden. Den Angaben zufolge gibt es in ganz Deutschland etwa 5600 bis 8000 Brutpaare.

Der Eisvogel gilt als äußerst geschickter Fischjäger, der aus dem Flug heraus blitzschnell und nahezu senkrecht ins Wasser taucht, um seine Beute, bevorzugt kleine Süßwasserfische, in bis zu einem Meter Tiefe zu packen. Anstelle von Nestern baut der spatzengroße Vogel mit dem charakteristisch geraden, kräftigen Schnabel Bruthöhlen in die Steilufer von Bächen, Flüssen und Seen. Seinen Namen hat der Vogel vermutlich aus dem althochdeutschen "eisan" für "schillernd" oder "glänzend". Wegen seines stahlblauen Rücken- und rostfarbenen Bauchgefieders ist aber auch die Interpretation als "Eisenvogel" gängig.

Für sein Überleben benötige der Vogel sauberes Wasser, naturnahe Bäche, Flüsse und Seen sowie artgerechte Talauen, hieß es. Dieser Lebensraum sei in Deutschland trotz mancher Fortschritte im Gewässerschutz immer noch Mangelware. Denn wo Bäche und Flüsse "in ein Korsett aus Stein und Beton gezwängt" wurden und Stauwehre wandernden Fischarten den Weg versperren, finde der Eisvogel weder genügend noch ausreichend Brutmöglichkeiten, so der Umweltverband.

Eine Gewässerpolitik für naturnahe Flüsse, die dem Eisvogel nützt, sei auch ein wirkungsvoller Hochwasserschutz und komme der Natur und den Menschen die an den Flüssen leben, zugute. Der Nabu forderte daher die Errichtung von Gewässerrandstreifen und die Ausweisung von Überschwemmungsgebieten sowie einen Ausbaustopp der letzten freien Fließwasserstrecken für die Schifffahrt. Der Nabu verleiht den Titel "Vogel des Jahres" seit 1972. epd

 Das schillernde Gefieder in Türkis und Orangerot ist ebenso charakteristisch für den Eisvogel wie der gerade, kräftige Schnabel. Laut Naturschutzbund hat der "Vogel des Jahres" 2009 in Deutschland nicht genug Lebensraum. Foto: dpa

Das schillernde Gefieder in Türkis und Orangerot ist ebenso charakteristisch für den Eisvogel wie der gerade, kräftige Schnabel. Laut Naturschutzbund hat der "Vogel des Jahres" 2009 in Deutschland nicht genug Lebensraum. Foto: dpa

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