Für die neue Ausgabe der Zeitschrift Auto-Bild hat Tumminelli die Frontpartien untersucht, die den Charakter der Autos wesentlich prägen. Sie sind so gestaltet, dass sie mit Gefahr, Aggression oder Wut in Verbindung gebracht werden. Sie erinnern an aufgerissene Mäuler bei Tieren oder eine wütende Mimik bei Menschen. Vor allem die Größe der Stirnfläche ist entscheidend für die Wirkung auf den Betrachter. Größe wirkt einschüchternd. Bei den beliebten SUVs ist dieses Merkmal besonders stark ausgeprägt.

Verhalten sich Tiere angriffslustig, zeigen sie ihr Gebiss. Bei modernen Autos werden Kühlermasken immer größer, die Fahrzeuge machen den Eindruck, als würden sie das Maul aufreißen. Auch die Pfeil-Symbolik zweier spitz zulaufender Linien findet sich auf der Front fast aller aktuellen Automodelle. Sie steht für Schnelligkeit und Gefährlichkeit.

Der BMW i3 ist mit einem anderen Merkmal ausgestattet, das ihn gefährlich wirken lässt: Dach, Haube und Teile des Stoßfängers sind bewusst abgesetzt. Es sieht aus, als trage das Auto eine schwarze Maske. Auch das wirkt bedrohlich. Ebenso ein Design, wie es der Range Rover Evoque zur Schau trägt: ein hoher Grundkörper und relativ kleine Fenster. Mit den schmalen Sehschlitzen erinnert die Karosserie an die eines Panzers. Zusammengekniffene Augen (schmale Scheinwerfer) in Verbindung mit von unten nach oben verlaufenden Augenbrauen (Rahmen) werden als wütender Gesichtsausdruck verstanden. Autodesigner machen sich das Prinzip, wie beim Lexus RX, zunutze.

Nicht zuletzt signalisiert ein schmaler Aufbau auf breitem Unterbau Potenz. Dieses Ellenbogen-Design findet sich bei vielen aktuellen Pkw-Modellen.