Corona-Krise Tristesse im sonst so geselligen Saarlouis

Saarlouis · Am Tag eins der verschärften Ausgangsbeschränkungen ist die Festungsstadt wie leergefegt. Auch andernorts halten sich die allermeisten Menschen an die neuen Regeln – wenn auch nicht alle.

Gähnende Leere herrschte am Sonntag auf dem Großen Markt in Saarlouis – der Grund sind die neuen Ausgangsbeschränkungen.

Gähnende Leere herrschte am Sonntag auf dem Großen Markt in Saarlouis – der Grund sind die neuen Ausgangsbeschränkungen.

Foto: Iris Neu-Michalik

Die Krähen haben an diesem Wochenende in der Festungsstadt des französischen Sonnenkönigs Ludwig XIV. die Regentschaft übernommen: Auf dem menschenleeren Kleinen Markt in Saarlouis scheuchen sie Schwärme hungriger Tauben auf. Am Eingang des Stadtparks, am neuen Festungsteil Ravelin V, verteidigen sie unter ohrenbetäubendem Krächzen ihre großen Nester hoch in den Baumwipfeln – ungestört vom sonst üblichen Autolärm. Die Natur, so scheint es, ist jetzt unter sich. Das Coronavirus hat die quirlige Festungsstadt in eine Art Schockstarre versetzt. Am Tag eins der neuen Ausgangsbeschränkungen (siehe nebenstehender Text), die die Landesregierung dem Saarland verordnet hat, um der Virenausbreitung Einhalt zu gebieten, gleicht Saarlouis einer Geisterstadt. Eisiger Wind und Sprühregen machen es an diesem Samstag den sonst so geselligen und feierfreudigen Menschen hier zusätzlich leicht, zu Hause zu bleiben. Kaum mehr als ein Dutzend Autos parken am frühen Nachmittag auf dem Großen Markt.