Die Geschichte eines Feuers Das „Herz Völklingens“ in Flammen: Vor 100 Jahren brannte die Martinskirche nieder

Völklingen · Vor 100 Jahren brannte die Martinskirche in Völklingen nieder, die als die „Wiege der Stadt“ gilt. Dabei war der Auslöser für die Katastrophe, die das Aus für das älteste Gebäude der Stadt bedeutete, nur ein kleiner Brand.

Historisches Foto der Martinskirche am Alten Brühl in Völklingen. 1922 brannte der Dachstuhl des Querschiffs ab (im Foto der Gebäudeteil rechts hinten), in der Folge wurde die Kirche 1937 abgerissen.

Historisches Foto der Martinskirche am Alten Brühl in Völklingen. 1922 brannte der Dachstuhl des Querschiffs ab (im Foto der Gebäudeteil rechts hinten), in der Folge wurde die Kirche 1937 abgerissen.

Foto: Stadtarchiv Völklingen

Wer weiß? Wären die Feuerwehren vor 100 Jahren so ausgerüstet, wie sie es heute sind, womöglich würde sie noch stehen, die Martinskirche am Alten Brühl in Völklingen. Fast genau 100 Jahre ist es her, als am 12. Februar 1922 – es war ein Sonntag – gegen 14.30 Uhr ein Feuer ausbrach, den Dachstuhl des Hauptschiffs komplett zerstörte und durch herabfallende Trümmer auch den Innenraum in Mitleidenschaft zog. Einen Tag später hieß es im „Völklinger Volksfreund“, dass der hintere Teil des Dachstuhls noch vor dem Eingreifen der Feuerwehr in sich zusammengebrochen sei, wodurch auch Innenraum und Orgel schwer beschädigt worden seien. Zudem heißt es: „Begünstigt wurde das Feuer durch den Wind, sehr erschwerend wirkte der geringe Wasserdruck und die Missstände bei den Feuerlöschgeräten.“ Erst als die Saarbrücker Feuerwehr mit ihren „Motorspritzen“ zur Unterstützung anrückte, konnte das Feuer gelöscht werden. Auslöser des Unglücks sei ein Kaminbrand in der beheizten Kirche gewesen, der offenbar auf den Dachstuhl übergesprungen war.