Kommentar Sachargumente statt Ideologie

Das Vorhaben der Bundesregierung, langfristig aus der Kohleverstromung auszusteigen und 50 000 Arbeitnehmern in den Revierländern eine Perspektive zu bieten, ist sehr ambitioniert. Entsprechend groß sind die Erwartungen an die neue Kommission.

 Kommentarkopf Lothar Warscheid

Kommentarkopf Lothar Warscheid

Foto: SZ/Robby Lorenz

Viele widerstrebende Interessen müssen in Einklang gebracht werden. Ganz oben muss dabei die Versorgungssicherheit für die Industrie mit Strom stehen. Eine hochkomplexe Volkswirtschaft wie die deutsche ist darauf essentiell angewiesen. Außerdem muss sichergestellt werden, dass die Strompreise nicht weiter ansteigen, denn die Deutschen müssen heute schon europaweit die dicksten Energierechnungen begleichen. Die Wind- und Sonnenenergie kann die Kohlemeiler auch in den kommenden Jahrzehnten nicht ansatzweise ersetzen, weil Leitungen von Norden nach Süden fehlen und Tausende von Windrädern in Süddeutschland zusätzlich errichtet werden müssten. Daher sollte der Neubau hocheffizienter Kohlekraftwerke kein Tabu sein. Die Kommissionsmitglieder sollten daher die Ideologie hintenanstellen und Sachargumente in den Mittelpunkt rücken.

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