EU: Athen hat noch Geld für zwei Wochen

Berlin/Saarbrücken · Begleitet von neuen Hiobsbotschaften kommt Athens Regierungschef Tsipras heute erstmals offiziell nach Berlin. Die Grünen fordern, ihm beim Thema Weltkriegsentschädigung entgegenzukommen.

Vor dem ersten Deutschland-Besuch von Ministerpräsident Alexis Tsipras am heutigen Montag hat das von einer Staatspleite bedrohte Griechenland konkrete Reformschritte eingeleitet. Um die leere Staatskasse aufzufüllen, lockt das Euro-Krisenland säumige Steuerzahler mit dem Verzicht auf Bußgelder und Zinsen, um ausstehende Zahlungen einzutreiben.

Allerdings gibt es auch neue Hiobsbotschaften . Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" verfügt Athen nur noch bis zum 8. April über genügend Liquidität. Das gehe aus internen Berechnungen der EU-Kommission hervor, berichtete das Blatt unter Berufung auf Diplomaten. Vom 9. April an werde die Finanzsituation des Landes in der EU-Kommission als "kritisch" eingestuft. Athen müsse dann 467 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückzahlen. Tsipras bleiben damit gut zwei Wochen Zeit, um mit den internationalen Geldgebern eine vollständige Reformliste abzustimmen. Erst danach kann Geld aus der letzten noch ausstehenden Kredittranche von 7,2 Milliarden Euro fließen.

Dies alles wird Thema beim ersten offiziellen Berlin-Besuch Tsipras' sein. Der Chef des Linksbündnisses Syriza dürfte bei Kanzlerin Angela Merkel aber auch Entschädigungsforderungen aus dem Zweiten Weltkrieg ansprechen. Die Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, forderte im SZ-Interview hier von Merkel Gesprächsbereitschaft. > e, Interview

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