Hetzjagd auf Ausländer in Südafrika

Johannesburg. Mörderische Jagd auf Flüchtlinge und Zuwanderer in Südafrika: Bei fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Johannesburg sind nach einer ersten Polizeibilanz binnen einer Woche mindestens zwei Dutzend Menschen getötet und hunderte weitere verletzt worden. Seit Beginn der Hetzjagd vor einer Woche gab es 217 Festnahmen

Johannesburg. Mörderische Jagd auf Flüchtlinge und Zuwanderer in Südafrika: Bei fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Johannesburg sind nach einer ersten Polizeibilanz binnen einer Woche mindestens zwei Dutzend Menschen getötet und hunderte weitere verletzt worden. Seit Beginn der Hetzjagd vor einer Woche gab es 217 Festnahmen. Menschenrechtsgruppen unterstützten den Ruf der Opposition nach Entsendung des Militärs, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Die Polizei bezeichnete die Situation als weiterhin sehr gespannt. Die unvermindert brutale Gewalt setzte sich auch gestern fort. Knapp 100 Wohnungen gingen in Flammen auf. Im Armenviertel Jerusalem wurden die Beamten mit scharfer Munition beschossen, als sie rund 500 Menschen daran hindern wollten, Geschäfte von Ausländern zu plündern. Die Organisation Ärzte ohne Grenzen warnte, die Stadt steuere auf eine humanitäre Katastrophe zu. Augenzeugen berichteten von grausamen Szenen, die sich am Vorabend im Stadtzentrum abgespielt hatten. Bewaffnete Banden durchkämmten ganze Hochhäuser auf der Suche nach Ausländern und warfen Frauen aus den Fenstern in die Tiefe. Ein Mann verbrannte bei lebendigem Leibe, nachdem ihn eine Menschenmenge auf eine Matratze gebunden und angezündet hatte. Zu hunderten drängten sich Menschen in Todesangst in Kirchen und Polizeiwachen. Den Zuwanderern wird vorgeworfen, kriminell zu sein und Südafrikanern Arbeitsplätze wegzunehmen. Die Ausschreitungen hatten vor einer Woche im Township Alexandra begonnen und wurden von fast allen politischen und gesellschaftlichen Lagern scharf verurteilt. dpa

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