Weiter scharfe Kritik an Rüttgers' Rumänen-Äußerungen

Düsseldorf/Berlin. Nach abfälligen Äußerungen über Rumänen ist der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) unter Druck geraten. SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier sprach von einem großen Schaden, den die deutsche Außenpolitik nur schwer beheben könne. Grünen-Spitzenkandidatin Renate Künast warf dem CDU-Politiker "Rassismus pur" vor

Düsseldorf/Berlin. Nach abfälligen Äußerungen über Rumänen ist der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) unter Druck geraten. SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier sprach von einem großen Schaden, den die deutsche Außenpolitik nur schwer beheben könne. Grünen-Spitzenkandidatin Renate Künast warf dem CDU-Politiker "Rassismus pur" vor. Künast forderte CDU-Chefin Merkel in der "Leipziger Volkszeitung" auf, "rasch und unmissverständlich" Konsequenzen zu ziehen: "So einer ist als stellvertretender CDU-Vorsitzender nicht tragbar." Einen "gefährlichen und armseligen Wahlkampf mit ausländerfeindlichen Parolen" warf der Chef der Linksfraktion im Bundestag, Gregor Gysi, Rüttgers in der Zeitung vor. Das sei "Wahlkampf auf Stammtischniveau". Rüttgers hatte am 26. August in Duisburg mit Blick auf die Abwanderung des Bochumer Nokia-Werks nach Rumänien gesagt: "Und im Unterschied zu den Arbeitnehmern im Ruhrgebiet kommen die in Rumänien nicht morgens um sieben zur ersten Schicht und bleiben bis zum Schluss da. Sondern sie kommen und gehen, wann sie wollen, und sie wissen nicht, was sie tun." Rüttgers hatte sich für seine am Freitag bekanntgewordenen Äußerungen mit den Worten entschuldigt: "Ich wollte niemanden beleidigen, wenn das doch geschehen ist, tut mir das leid." Der Generalsekretär der nordrhein-westfälischen SPD, Michael Groschek, sagte dagegen, die Äußerungen über die Arbeitsmoral der Rumänen seien kein Versehen, sondern "wohl kalkulierter Bestandteil seiner Wahlkampfreden". dpa

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