Tiefes Misstrauen bei zweiter Schlichtungsrunde zu Stuttgart 21

Stuttgart. Das Misstrauen ist groß. Gangolf Stocker, führender Kopf der Bewegung gegen Stuttgart 21, eröffnet die zweite Runde der Schlichtung über das Bahnprojekt mit einem Verdacht: Die Bahn setze sich über die Friedenspflicht hinweg. Er fragt Bahnvorstand Volker Kefer, ob es richtig sei, dass im Südflügel des Hauptbahnhofs mit dem Presslufthammer gearbeitet werde

Stuttgart. Das Misstrauen ist groß. Gangolf Stocker, führender Kopf der Bewegung gegen Stuttgart 21, eröffnet die zweite Runde der Schlichtung über das Bahnprojekt mit einem Verdacht: Die Bahn setze sich über die Friedenspflicht hinweg. Er fragt Bahnvorstand Volker Kefer, ob es richtig sei, dass im Südflügel des Hauptbahnhofs mit dem Presslufthammer gearbeitet werde. Zudem seien im Schlossgarten Betonteile angeliefert worden. Das sei nicht abgesprochen, betont Stocker. Kefer widerspricht: "Wir sind klar der Ansicht, dass das eine erlaubte Arbeit ist." Die Stimmung am Tisch ist frostig.Auch bei der zweiten Runde zum umstrittenen Bahnprojekt hat es zwischen Gegnern und Befürwortern keine Annäherung gegeben. Beide Seiten lieferten sich am Freitag lange Detaildiskussionen über die Leistungsfähigkeit des geplanten unterirdischen Durchgangsbahnhofs. Der Streit dreht sich darum, ob der neue Bahnhof grundsätzlich mehr Kapazität als der alte Kopfbahnhof bietet. Die Projektgegner bezweifelten vor allem, dass der Durchgangsbahnhof in der Pendler-Spitzenzeit ausreichend Platz für zusätzliche Züge haben wird. Das Thema Leistungsfähigkeit wurde dann aber erneut vertagt und soll beim nächsten Aufeinandertreffen am kommenden Donnerstag behandelt werden. "Es stellt sich schon heute heraus, dass wir mit der Anzahl der Sitzungen nicht zurechtkommen. Es müssen eventuelle ein oder zwei Tage hinzukommen", sagte Schlichter Heiner Geißler am Ende des Gesprächs. dpa/dapd

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort