Paris Die Geheimdienste haben kläglich versagt

Rund 7000 Soldaten in den Straßen von Paris und anderen Städten können keine Anschläge verhindern. Statt dessen ziehen die Militärs, die in Frankreich zum Straßenbild gehören, nur Attentäter an. Die Auto-Attacke von Levallois-Perret ist das beste Beispiel dafür. „Macron sollte den Mut haben, Sentinelle zu reformieren“, forderte jetzt der pensionierte General Vincent Desportes. „Die Soldaten sollten lieber im Sahel eingesetzt werden als in Levallois-Perret. Nichts beweist, dass die Operation Sentinelle zur Sicherheit der Franzosen beiträgt.“ Doch tatsächlich beenden will keiner den Einsatz der Armee im Inneren, den drei Viertel der Franzosen unterstützen. Denn die Präsenz der Soldaten erfüllt vor allem eine psychologische Aufgabe: sie beruhigt. Sie ist eine Art Placebo, das die Regierung ihren Bürgern seit zweieinhalb Jahren verabreicht.

Paris: Die Geheimdienste   haben kläglich versagt
Foto: SZ/Robby Lorenz

Das eigentliche Medikament gegen den Terror wirkt dagegen im Verborgenen. Es sind die Geheimdienste, deren Versagen die Anschläge von Paris an den Tag brachten. Eine Umorganisation und mehr Koordination sind gefragt. Denn neue Attentate können nur von den „Schlapphüten“ verhindert werden und nicht von Uniformierten unter dem Eiffelturm.

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