Polen gibt Fehler bei Tragödie von Smolensk zu

Warschau. Die Hauptschuld an dem tödlichen Flugzeugabsturz des früheren polnischen Präsidenten Lech Kaczynski (Foto: dpa) liegt auch nach den eigenen Ermittlungen Warschaus auf polnischer Seite. Die mangelnde Ausbildung der Besatzung sei eine "Gefahr für die Flugsicherheit" gewesen, teilte die polnische Regierungskommission am Freitag mit

Warschau. Die Hauptschuld an dem tödlichen Flugzeugabsturz des früheren polnischen Präsidenten Lech Kaczynski (Foto: dpa) liegt auch nach den eigenen Ermittlungen Warschaus auf polnischer Seite. Die mangelnde Ausbildung der Besatzung sei eine "Gefahr für die Flugsicherheit" gewesen, teilte die polnische Regierungskommission am Freitag mit. Polens Verteidigungsminister Bogdan Klich trat angesichts der Ermittlungsergebnisse zurück. Wesentliche Fehler, die zu dem Unglück im April 2010 führten, wiesen die polnischen Ermittler in ihrem Abschlussbericht den Piloten zu. Die Präsidentenmaschine sei beim Landeanflug auf den westrussischen Flughafen von Smolensk zu schnell und zu tief geflogen. Den Piloten sei wegen des dichten Nebels zudem kein "Sichtkontakt" mit dem Boden möglich gewesen. Einen technischen Defekt an der Maschine gab es demnach nicht.Das Unglück geht nach Ansicht der polnischen Ermittler teilweise aber auch auf Fehler der russischen Seite zurück. So sei die Beleuchtungsanlage des Flughafens "fehlerhaft und unvollständig" gewesen. Zudem habe der Verantwortliche für den Landebereich der Besatzung der Präsidentenmaschine "falsche" Anweisungen erteilt, hieß es in dem Bericht.

Polens damaliger Präsident Lech Kaczynski und 95 weitere Insassen seiner Maschine waren am 10. April 2010 auf dem Weg zu einer Gedenkfeier im russischen Katyn, als ihr Flugzeug abstürzte. Niemand überlebte. Außer Kaczynski und seiner Frau starben zahlreiche Vertreter der Elite Polens. afp

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