Wirbel um Brandzeichen - Tierschützer protestieren

Saarbrücken · Am Montag (21.03.2011) soll für die Bundestagsabgeordneten eine Vorführung des Schenkelbrands bei Pferden stattfinden. Dagegen protestieren Tierschützer. Thomas Schröder, Bundesgeschäftsführer des Tierschutzbundes sagte der Saarbrücker Zeitung: „Es darf nicht auch noch für Abgeordnete ein Tier gequält werden.“

Saarbrücken. Eine geplante Vorführung des umstrittenen Schenkelbrands bei Pferden am Montag in Berlin für alle Bundestagsabgeordneten sorgt für erhebliche Proteste von Tierschützern. Der Bundesgeschäftsführer der Tierschutzbundes, Thomas Schröder, sagte der "Saarbrücker Zeitung": "Es darf nicht auch noch für Abgeordnete ein Tier gequält werden."

Wie die Zeitung berichtet, hat die Deutschen Reiterliche Vereinigung die Parlamentarier "zu einer praktischen Demonstration der Kennzeichnung von Fohlen" in einen Dressurstall in Berlin eingeladen. Dabei sollen zwei bis drei Fohlen dem "Brennvorgang" unterzogen werden. Dem Vernehmen nach sollen mindestens zwölf Abgeordnete zugesagt haben. Derzeit wird um das von Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) geplante Verbot der traditionellen Brandzeichen heftig gestritten.

"Ein organisierter Schenkelbrand ist ein Skandal", kritisierte Schröder. Es werde keine neuen, wissenschaftlichen Erkenntnisse geben. "Und ich bezweifle, dass man per Ansicht erkennen kann, ob das Tier leidet." Grünen-Tierschutz-Expertin Undine Kurth nannte die Veranstaltung "abstrus und makaber". Der Unionspolitiker Dieter Stier verteidigte die Vorführung indes als "Versachlichung" der Diskussion.

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