CDU-Mitglieder befragen Armin Laschet Herr Adams trifft Herrn Laschet - der neue CDU-Chef stellt sich der Basis

Berlin · Der neue CDU-Vorsitzende Armin Laschet stellt sich der Basis. Im digitalen CDUlive-Format spricht er mit der Parteibasis - und trifft auf einen alten Bekannten.

 Der CDU-Vorsitzende Armin Laschet. Foto: Michael Kappeler/dpa

Der CDU-Vorsitzende Armin Laschet. Foto: Michael Kappeler/dpa

Foto: dpa/Michael Kappeler

Hans-Werner Adams ist zurück. Der heimliche Star des vergangenen CDU-Parteitags. Der erste Beigeordnete der Stadt Sinzig in Rheinland-Pfalz kämpfte im Januar bei der Fragerunde vor dem ersten Wahlgang mit den Tücken der Technik. Auf die Aufforderung der Moderatorin: „Herr Adams, Sie können sprechen" folgte Schweigen. Eine erneute Aufforderung: „Ja, Herr Adams, Sie können reden" blieb ebenfalls erfolglos.

 Doch diesmal klappt es, Herr Adams freut sich sichtlich. Und will von seinem neuen Parteivorsitzenden Armin Laschet wissen, was das Herz der CDU denn ausmache. Der NRW-Ministerpräsident beschreibt daraufhin die Anliegen der Gründerväter der Partei.  Eine Brücke für die Gesellschaft sein, die Wirtschaftsordnung der sozialen Marktwirtschaft verteidigen, für Europa kämpfen und - die Herausforderung der heutigen Zeit - das Klima schützen. Dafür kämpfe er mit Überzeugung, führt Laschet aus.

Der neue CDU-Chef stellt sich im digitalen Format CDUlive den Fragen von Mitgliedern. Er muss sich große Sorgen anhören -  von der gestressten und Home-Schooling-müden Mutter bis hin zum Mitglied aus Sachsen-Anhalt, das in der Pandemie um den Wahlkampf im Bundesland fürchtet. Ein Ehepaar hat Angst um die Staatsfinanzen und die große Verschuldung des Staates, andere Mitglieder sorgen sich um die Rekrutierung von Mitgliedern unter jungen Leuten, aber auch aus dem Zuwanderermilieu. „Mein Ziel ist es, dass die CDU für alle offen ist, die sich zu unseren Werten bekennen“, betont Laschet und kündigt eine CDU-Ostkonferenz an, um die Sorgen und Bedürfnisse der Mitglieder im Osten des Landes aktiv anzugehen.

Laschet fühlt sich in dem digitalen Format sichtlich wohl. Er holt die Mitglieder mit ihren Sorgen ab, erkundigt sich zunächst nach dem Wohnort von jedem einzelnen. Er betont den Kampf der Union gegen die AfD. Dann spricht er über das, was den Wahlkampf bestimmen wird: Das Modernisierungsjahrzehnt. Wie macht man Deutschland nach der Pandemie wieder fit? Ob er derjenige sein wird, der die Union als Kanzlerkandidat in den Wahlkampf führen wird, lässt er allerdings offen. Am Rande der Veranstaltung aber erfahren die CDU-Mitglieder, dass es ein gemeinsames Wahlprogramm von CDU und CSU geben wird  - keinen eigenen Bayernplan wie bei vergangenen Wahlen.

Und die Mitglieder erfahren Persönliches:  Die Zeiten, in denen er jeden Burgerladen in NRW ohne Navigationssystem gefunden habe, seien vorbei. „Heute achte ich mehr darauf, was ich esse“, sagt der CDU-Chef schmunzelnd.

Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse, die Verbindung brach kurzfristig wegen Überlastung zusammen - „digital aufrüsten“, rät der Parteivorsitzende seinem Team.

 Herrn Adams hat der neue CDU-Chef jedenfalls überzeugt: „Herr Laschet, bleiben sie gesund, wir brauchen Sie.“

(mün)
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