Historiker Wolffsohn: Bundeswehr wird zur "Unterschichtenarmee"

Berlin. Ein Jahr nach Abschaffung der Wehrpflicht hat sich die Bundeswehr nach Einschätzung des Münchner Historikers Michael Wolffsohn zunehmend zu einer "Unterschichtenarmee" entwickelt. Dabei sei "Unterschicht" nicht abwertend gemeint, sondern beschreibend, sagte Wolffsohn der "Berliner Morgenpost"

Berlin. Ein Jahr nach Abschaffung der Wehrpflicht hat sich die Bundeswehr nach Einschätzung des Münchner Historikers Michael Wolffsohn zunehmend zu einer "Unterschichtenarmee" entwickelt. Dabei sei "Unterschicht" nicht abwertend gemeint, sondern beschreibend, sagte Wolffsohn der "Berliner Morgenpost". Die neuen Freiwilligen kämen vorwiegend aus dem Osten Deutschlands, aus den wirtschaftsschwachen Regionen im Westen oder seien Aussiedler. Bei der allgemeinen Wehrpflicht sei das Risiko, das ein Bundeswehr-Job mit sich bringen kann, auf alle Schichten verteilt gewesen. Heute hänge das Risiko, bei einem Einsatz getötet zu werden, mit der Herkunft zusammen. Das sei eine politische Ungerechtigkeit "allerersten Ranges". epd

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