„Ein einzelnes Fehlverhalten sollte man nicht ausschlachten“

Grünen-Chefin Simone Peter hofft, dass sich das mögliche Fehlverhalten Volker Becks nicht negativ im Wahlkampf auswirkt. Mit Peter sprach SZ-Korrespondent Hagen Strauß.

Schadet der Fall Beck den Grünen im Wahlkampf ?

Peter: Bisher handelt es sich um einen Verdacht. Würde sich der bestätigen, wäre das ein eindeutiger Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz. Jetzt gilt es aber erst einmal die weiteren Ermittlungen abzuwarten. Ein einzelnes Fehlverhalten sollte im Wahlkampf nicht ausgeschlachtet werden. Denn auf jeden Fall ist klar, dass dies vor allem ein menschliches Drama ist. Jenseits von Fehlern steht die Lebensleistung von Volker Beck für eine offene, vielfältige Gesellschaft außer Frage.

Muss Ihre Partei die liberale Drogenpolitik überdenken?

Peter: Wir Grüne stehen für eine Drogenpolitik, die auf Entkriminalisierung setzt und für eine staatlich kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene eintritt. Doch solch eine Politik hat nichts mit der Freigabe von Drogen wie Crystal Meth zu tun. Im Gegenteil: Crystal Meth ist eine harte und gefährliche Droge. Der Konsum birgt gravierende gesundheitliche Risiken. Wir Grünen lehnen die Freigabe von Crystal und anderen Substanzen, die schnell zu psychischer und körperlicher Abhängigkeit führen und massive Schäden hervorrufen, ab. Wenn Konsumierende eine Abhängigkeit entwickeln, brauchen sie vorrangig therapeutische Hilfs- und Unterstützungsangebote.

Reichen Becks Konsequenzen?

Peter: Volker Beck ist von seinen Ämtern in der Fraktion zügig zurückgetreten. Dafür gebührt ihm Respekt. Jetzt gilt es, die Ermittlungen abzuwarten.

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