Vater des Afrika-Projekts in Simbabwe Dr. Hans Schales feiert 85. Geburtstag – Bilder aus einem bewegten Leben
Dr. Hans Schales arbeitete 28 Jahre lang am St.-Josef-Krankenhaus in Dudweiler.
Seit nunmehr 22 Jahren hilft Dr. Hans Schales auch Menschen in Afrika: Er lebt seit 2001 in Simbabwe im St.-Luke’s-Hospital in der Region Matabeleland Nord. In einem der ärmsten Länder der Welt.
SZ-Redakteur Marcus Kalmes war 2004 und 2019 in Simbabwe, um über die Arbeit von Dr. Schales (links) zu berichten.
Hans Schales (links) und Gordon Hlatywayo (rechts) besuchten die SZ in Sulzbach. Sie schauten mit Redakteur Marcus Kalmes, der 2004 in Simbabwe war, in die SZ und die simbabwische Zeitung The Herald. Gordon Hlatywayo ist der Manager des „Ubuntu Schales Trust“. Der Partnerverein des saarländischen Fördervereins Afrikaprojekt Dr. Schales ist 2017 in Simbabwe an den Start gegangen. Ubuntu kommt aus der Ndebele-Sprache und bedeutet „Solidarität“. Ziel des Partnervereins des Afrikaprojekts ist es, dass Einheimische aus den Bereichen Gesundheit und Bildung vor Ort Verantwortung übernehmen.
Dr. Hans Schales und eine Mitarbeiterin des St. Lukes Hospitals.
Hier erklärt Dr. Hans Schales einer Gruppe von Medizinstudenten die Geschichte des St. Luke's Hospitals.
Dr. Hans Schales besucht Glory (links), die eine Lebertransplantation benötigt. Ihr Vater Andrew Ngwenya und ihre Mutter Opar, die ihre Nichte Abigirl auf dem Arm hat, bangen um das Leben ihrer Tochter.
Trotz Corona-Krise erlebte das Afrika-Projekt 2021 eines seiner erfolgreichsten Jahre: Zahlreiche Projekte konnten in der Corona-Zeit umgesetzt werden.
So wurde für 165 000 Euro ein Neubau mit zwei Operations-Sälen hochgezogen. Neue Räume für die Geburtshilfe wurden gebaut. Ein neues Gebäude für die Ambulanz entstand.
Unterstützung leistet das Afrika-Projekt auch für tausende Schülerinnen und Schüler in der Region. So finanziert das Projekt von Dr. Schales unter anderem Schuluniformen und die Schulgebühren.
In den mittlerweile 17 vom Afrikaprojekt unterstützten Schulen gab es zahlreiche Verbesserungen – Stichwörter Schulküche, Internat, technische Ausstattung.
Foto aufgenommen 2021 in Simbabwe
2001, als Dr. Schales nach Simbabwe ging, war er der weiße Buschdoktor. Er kümmerte sich im St.-Luke’s-Hospital um alles. Von Operationen über Ausstattung bis zu Krankentransporten. Er war im wahrsten Sinn des Wortes „Hans Dampf in allen Gassen“, half rund um das Krankenhaus in einem Gebiet so groß wie das Saarland an allen Ecken und Enden, wo er nur konnte. Er stieß Hilfsprojekte an. Er kümmerte sich um die Verzahnung zwischen dem Förderverein im Saarland und den Projekten in Simbabwe.
Doch langsam lernt Dr. Schales das Loslassen. In seinem wohlverdienten (Un)Ruhestand ist der jetzt 85-Jährige ein Wandler zwischen den Welten. Aus dem weißen Buschdoktor wurde der „Khulu“. So nennen ihn respektvoll die Afrikaner.
„Khulu“ stammt aus der Ndebele-Sprache, die im Matabeleland Nord gesprochen wird. „Khulu“ bedeutet „Der Weise“ – oder treffender gesagt „Der fürsorgende Großvater“, der „Kümmerer“. Das Bild zeigt Dr. Schales 2015 in Saarbrücken.
Hans Schales wird am 6. Februar 2023 nun 85 Jahre alt. Auch im Falle seines Todes soll das Afrika-Projekt weitergehen. Dafür sorgen seine Kinder Oliver und Anne Schales. Sie sind Vorsitzende des Fördervereins Afrikaprojekt Dr. Hans Schales, und führen das Lebenswerk ihres Vaters in seinem Sinne weiter.