Stahl-Fusion Thyssen-Krupp-Stahlkocher stimmen über Tata-Fusion ab

Duisburg · Mehr als 20 000 Stahlkocher sind seit Samstag aufgerufen, über einen Tarifvertrag zur Fusion der Stahlsparte von Thyssen-Krupp mit dem indischen Konkurrenten Tata abzustimmen. Das Abstimmungsergebnis Anfang Februar wird mit Spannung erwartet. Sollte sich nur einer der zwölf beteiligten Thyssen-Krupp-Standorte gegen den nach wochenlangen Verhandlungen erzielten Kompromiss entscheiden, hat die IG Metall weiteren Widerstand gegen die Fusion angekündigt. Betriebsräte und IG Metall hatten sich im Vorfeld jedoch zuversichtlich in Hinblick auf ein positives Votum gezeigt. Kritisch werde jedoch der Sitz der Geschäftsführung des geplanten Gemeinschaftsunternehmens in Amsterdam gesehen, hieß es.

Die Tarifkommission der IG Metall hatte sich zuvor für eine Annahme des Verhandlungsergebnisses ausgesprochen. Wesentlicher Bestandteil der Einigung ist eine Beschäftigungssicherung bis zum 30. September 2026. An dem Abbau von bis zu 2000 Stellen in Deutschland hält Thyssen-Krupp dabei fest.

Dem schwedischen Finanzinvestor Cevian geht die Fusion mit Tata nicht weit genug. Der Großaktionär, der 15 Prozent an Thyssen-Krupp hält, strebt eine Abspaltung der Stahlsparte und einen Börsengang an. Thyssen-Krupp-Vorstandschef  Heinrich Hiesinger steht daher am kommenden Freitag auf der Hauptversammlung der Aktionäre unter Druck.

Die IG-Metall-Mitglieder in der Stahlsparte von Thyssen-Krupp können ihre Stimme zunächst gut eine Woche lang online abgeben. Vom 22. Januar bis zum 2. Februar sollen an zwölf Standorten Wahlurnen aufgestellt werden. Das Wahlergebnis will die IG Metall am 5. Februar veröffentlichen.

Thyssen-Krupp und Tata erhoffen sich durch die Zusammenlegung ihrer Aktivitäten hohe Einsparungen – früheren Angaben zufolge 400 bis 600 Millionen Euro jährlich.

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