Wissen So gefährlich ist Übergewicht für ehemalige Raucher
Berlin · (np) Wer mit dem Rauchen aufhört, nimmt zu. Statistisch wiegen Ex-Raucher, die konsequent auf die Zigarette verzichtet haben, vier bis fünf Kilo mehr als während ihrer Raucherkarriere, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM).
Das liege daran, dass Nikotin den Appetit bremst und den Grundumsatz erhöht – zwei Effekte, die das Gewicht niedrig halten. Doch davon sollten sich Raucher nicht zu sehr beeindrucken lassen, erklärt die medizinische Fachgesellschaft. Obwohl auch Übergewicht ein Gesundheitsrisiko darstelle, überwögen in jedem Fall die positiven Effekte des Nikotinverzichts. Das sei das Ergebnis einer US-Studie, die in der Fachzeitschrift „New England Journal of Medicine“ erschienen ist.
Die US-Forscher, so berichtet die DGIM, haben Informationen dreier großer Langzeitstudien ausgewertet. Dabei seien Gesundheitsdaten von 160 000 Teilnehmern berücksichtigt worden, teilweise bis zu 30 Jahre nach der letzten Zigarette. Bei fast allen Ex-Rauchern sei die Lebenserwartung gestiegen. Der Effekt wirke sich ab dem ersten Jahrzehnt zunehmend stärker aus, erklärt Professor Claus Vogelmeier, Vorsitzender der DGIM. Wer als neuer Nichtraucher mehr als zehn Kilogramm zunenhme, müsse allerdings auch wissen, dass das Risiko für Diabetes (Typ 2) in den ersten sieben Jahren nach dem Rauchstopp zunächst einmal wachse, um danach wieder zu fallen. Wer weniger als fünf Kilo zulege, müsse sich dagegen keine Sorgen machen.
Die US-Forscher seien in der Zusammenfassung der Datenanalyse zum Ergebnis gelangt, dass fast alle Neu-Nichtraucher vom Tabakverzicht profitieren könnten.
Lediglich bei einer sehr kleinen Gruppe von Menschen, die sechs Jahre nach dem Rauchstopp mehr als 18 Kilogramm zugenommen habe, sei das allgemeine Gesundheitsrisiko durch Herz-Kreislauf-Krankheiten allmählich auf das der Immer-Noch-Raucher gestiegen. Wer sich mit dem Gedanken trage, von der Zigarette zu lassen, sei in jedem Fall gut beraten, Strategien für den Weg in die Abstinenz mit seinem Arzt zu besprechen.
