Luisenthal zwischen Stillstand und Wandel – Teil 3 Ein Zeitzeuge der Katastrophe kämpft für sein Denkmal

Serie | Völklingen · Luisenthal und die Bergbau-Katastrophe von 1962 sind untrennbar miteinander verbunden. Das Gedenken daran soll für das neue Viertel auf dem Bergwerksgelände eine große Rolle spielen. Doch ein Überlebender ist dagegen.

 Der damalige Bundespräsident Heinrich Lübke (vorne links) und Saar-Ministerpräsident Franz-Josef Röder (beide CDU) auf der Trauerfeier am 10.02.1962 in Völklingen. Die Katastrophe von Luisenthal war das schwerste Bergwerksunglück an der Saar und das drittschwerste der deutschen Bergbaugeschichte.

Der damalige Bundespräsident Heinrich Lübke (vorne links) und Saar-Ministerpräsident Franz-Josef Röder (beide CDU) auf der Trauerfeier am 10.02.1962 in Völklingen. Die Katastrophe von Luisenthal war das schwerste Bergwerksunglück an der Saar und das drittschwerste der deutschen Bergbaugeschichte.

Foto: dpa/Heinz-Jürgen Göttert

Es fällt Gerhard Thurn schwer, über das Bergbauunglück zu sprechen. Und das, obwohl die Katastrophe bereits über 60 Jahre zurückliegt. Gerhard Thurn war damals erst 27 Jahre alt, hatte aber schon mit 15 angefangen, unter Tage zu arbeiten. An jenem Mittwoch war der gelernte Elektriker allerdings nicht mit seinen Kollegen in die Grube eingefahren. Er hatte gerade eine Zahn-OP überstanden und erholte sich davon mit Krankenschein zu Hause. Um 7.45 Uhr klingelte sein Telefon und Thurn hörte die Nachricht „Es hat geknallt“. Er zögerte nicht lange, packte seine Sachen und trat den Weg an, um mit der Grubenwehr seinen Kameraden 600 Meter tief unter der Erde zu helfen.