Wer wohnt in Ottweiler, wo kommt er her, was muss der Einzelne im Detail darüber wissen? In einer ruhigen Sitzung des Ottweiler Stadtrates mit einstimmigen Beschlüssen zu leicht sinkenden Kindergartenbeiträgen und der Rückkehr zu Vor-Corona-Bedingungen im Ludwig-Jahn-Bad kam es erst kurz vor Ende des öffentlichen Teils zu einer kurzen emotionalen Debatte. Der Grüne Hennig Burger erklärte, Bürgerinnen und Bürger fragten ihn zuweilen an, in welcher Größenordnung einzelne Gruppen ausländischer Menschen in der Stadt lebten. Dem Informationsbedürfnis wolle er mit seiner Anfrage nachkommen. Bürgermeister Holger Schäfer (CDU) runzelte die Stirn. Er werde prüfen lassen, ob er zu einer dezidierten Auskunft verpflichtet sei. Einen Sinn sehe er in solchen Auflistungen nicht. Die Zahl der aktuell in der Stadt lebenden Syrer und Ukrainer sei bekannt, insgesamt befänden sich Menschen aus 100 Nationen in der Stadt. Exakte Zahlen seien nur für einen Stichtag gültig. Aus den Reihen von CDU und SPD gab es einiges Kopfschütteln auf die Anfrage. Insa Katharina Meiser, SPD, bedankte sich ausdrücklich beim Bürgermeister für seine klare Haltung. Sie erlebe Ottweiler als weltoffene Stadt, weshalb sie Burgers Anfrage nicht verstehe.